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DOI: 10.1055/a-0858-1405
SOP QTc-Monitoring bei Psychopharmakatherapie
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
07. Mai 2019 (online)

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) sind auch bei Psychopharmaka häufig. Zur Gewährleistung einer ausreichenden Arzneimittelsicherheit muss den Anwendern bekannt sein, welches Monitoring notwendig ist, um Patienten vor Schaden zu bewahren. Neben dem Monitoring von Blutbild, Leberwerten und anderen Laborparametern gehört dazu auch die Kontrolle der QTc-Zeit im EKG.
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QTc-Monitoring bei Psychopharmakatherapie ist für die Arzneimittelsicherheit und aufgrund der Vorgaben in den Fachinformationen unverzichtbar.
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Ein Risiko für TdP besteht in der Regel erst bei einer QT-Zeit > 500 ms. Eine Ausnahme sind angeborene Long-QT-Syndrome.
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Das Risiko für TdP ist unter Psychopharmakatherapie um ein Vielfaches geringer als z. B. durch Kardiaka wie Sotalol und Amiodaron.
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Probleme entstehen meist nicht bei Monotherapie, sondern durch die Kombination mit anderen QT-verlängernden Medikamenten und durch Polypharmazie.
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Anwender von Psychopharmaka müssen auch Komorbiditäten und somatische Medikation im Blick haben, ebenso wie Haus-/Fachärzte die Psychopharmaka beachten müssen. Die interdisziplinäre Kooperation ist oft nicht adäquat.
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Literatur
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