Im OP 2019; 09(03): 128
DOI: 10.1055/a-0849-2922
DGF-Mitteilungen
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Petra Becker
,
Martina Losch
,
Dietmar Stolecki
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Publication Date:
23 April 2019 (online)

nach Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Baden-Württemberg haben sich auch die Pflegenden in Nordrhein-Westfalen (NRW) im Rahmen einer Umfrage klar für eine Pflegekammer entschieden. 79 Prozent aller 1500 befragten Personen aus Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten und Kliniken stimmten pro Pflegekammer, was ein eindeutiges Signal ist. Das sieht auch die Krankenhausgesellschaft NRW so und kommentiert die weitere Entwicklung zur Pflegekammer mit den Worten, dass „es ein wichtiger Schritt ist, der größten Berufsgruppe im Krankenhaus eine starke Stimme in der Gesundheitspolitik zu verleihen“.

Das Land NRW will den Aufbau dieser Kammer mit fünf Millionen Euro subventionieren. Dieser Aufbau beinhaltet jedoch noch viel Arbeit und einiges an Zeit. Jedoch betont der Gesundheitsminister des Landes, Karl-Josef Laumann, dass die Pflegekammer zügig errichtet werde solle. Folglich sollen letzte Weichen noch vor der politischen Sommerpause 2019 gestellt sein, sodass nach der Tätigkeit von Errichtungs- und Gründungsausschuss ab 2021 mit der Aufnahme der Kammertätigkeit zu rechnen ist.

Das ist ein wunderbarer Erfolg, womit beste Aussichten gegeben sind, dass auch in NRW Pflegende aus allen Tätigkeitsfeldern zunehmend mehr selbst für die Belange der Berufsgruppe (Aus-, Fort- und Weiterbildung) definieren, welche Aufgaben mit welchen beruflichen Kompetenzen ausgeführt werden sollen. Diese Veränderungen werden vor allem für die zu versorgenden Patienten und Bewohner von großem Vorteil sein. Wenn dann die Ankündigung des Bundesgesundheitsministers, Jens Spahn, dass das Budget für Pflegestellen aus den Erlösen der Diagnosis Related Groups (DRG) herausgenommen und separat finanziert werden soll, auch den erhofften finanziellen Erfolg mit sich bringen wird, dann werden sich auch dadurch die Arbeitsbedingungen und die Akquise von Nachwuchs deutlich verbessern.

Herzlichst,
Ihr Redaktionsteam der DGF