Nervenheilkunde 2019; 38(05): 335-336
DOI: 10.1055/a-0847-8604
Seelenkunde
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Warum sich die Objektivität der Subjektivität nicht objektivieren lässt und warum dies kaum stört

Markus R. Pawelzik
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Publication Date:
06 May 2019 (online)

„My realism about the subjective domain in all its forms implies a belief in the existence of facts beyond the reach of human concepts.”

Thomas Nagel

Das mentale Geschehen ist bekanntlich ein subjektives: Nur das Subjekt erlebt direkt, was in ihm vorgeht. Was wir „seelisch“, „geistig“ oder „psychisch“ nennen, mag sich im Verhalten äußern, das auch Dritte beobachten können. Die mentale Qualität jedoch – die besondere Phänomenologie des Fühlens und Erlebens – ist allein dem Betroffenen zugänglich. Nur das Subjekt allein weiß, wie es sich anfühlt, dieses Subjekt in dieser besonderen mentalen Verfassung hier und jetzt zu sein. Subjektives Erleben ist an eine subjektive Perspektive gebunden. Wie es ist, hier und jetzt ich zu sein, meint also genauer: Wie es ist, ich für mich, also in meinem Erleben zu sein [[1]]. Externe Beobachter können dieses Geschehen zunächst einmal nur erschließen – am ehesten, wenn das Erleben von großer Intensität oder besonderer, den Betroffenen überraschender bzw. um seine Fassung bringender Art ist.

 
  • Literatur

  • 1 Nagel T. What Is It Like to Be a Bat?. Philosophical Review 1974; 83: 435-450.
  • 2 Leibniz GW. Monadologie und andere metaphysische Schriften. Französisch-Deutsch.. Hamburg: Felix Meiner Verlag; 2002
  • 3 Pawelzik MR. On two dimensions of mentalizing.. In Vorbereitung