Neuroradiologie Scan 2019; 09(02): 147-162
DOI: 10.1055/a-0840-1606
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Chronisch-immunvermittelte Neuropathien – Diagnostik und Therapie

Alexander Grimm
,
Hubertus Axer

Subject Editor: Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist PD Dr. med. Alexander Grimm, Tübingen
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Publication Date:
17 April 2019 (online)

Die Diagnose einer immunvermittelten Neuropathie ist eine der wichtigsten Differenzialdiagnosen bei Polyneuropathien. Chronisch-inflammatorische Neuropathien haben oft eine schwere neurologische Beeinträchtigung zur Folge. Deswegen ist eine frühzeitige Diagnose zur Einleitung einer antientzündlichen Therapie essenziell. Therapiekonzepte beinhalten je nach Pathologie Immunglobuline, Kortikosteroide oder Plasmaaustauschverfahren.

Kernaussagen
  • Inflammatorische Polyneuropathien führen unbehandelt zu signifikanten neurologischen Ausfällen.

  • Die häufigste Form ist die CIDP.

  • Des Weiteren finden sich mit überwiegend demyelinisierendem Schädigungsmuster die rein motorische MMN, paraproteinämische Neuropathien u. a.

  • Die Paranodopathien zeigen eine eher axonale Schädigung bei demyelinisierender Elektrophysiologie.

  • Die vaskulitische Polyneuropathie zeigt ein axonales Schädigungsmuster. Bei entsprechendem Verdacht muss eine weitere Einschätzung der Ätiologie der Vaskulitis erfolgen.

  • Eine frühe Diagnose ist essenziell, um eine antiinflammatorische Therapie einleiten zu können.

  • Je nach Diagnose stehen als Therapie Glukokortikoide, Immunglobuline oder Plasmapherese zur Verfügung.