Handchirurgie Scan 2019; 08(02): 141-152
DOI: 10.1055/a-0836-1246
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Handwurzelfrakturen ohne Kahnbein

Teil 2 – Frakturen von Trapezium, Trapezoid, Kapitatum und Hamatum
Martin Richter

Subject Editor: Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist Dr. med. Martin Richter.
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Publication Date:
11 July 2019 (online)

Handwurzelfrakturen ohne Beteiligung des Kahnbeins sind eine seltene Entität. Teil 2 des Beitrags stellt das diagnostische Vorgehen sowie die therapeutischen Möglichkeiten für Frakturen von Trapezium, Trapezoid, Kapitatum und Hamatum vor.

Kernaussagen
  • Frakturen der distalen Handwurzelreihe sind selten.

  • Bei Korpusfrakturen der Handwurzelknochen ist einerseits die Möglichkeit einer komplexen Verletzung mit karpaler Instabilität zu berücksichtigen. Andererseits ist die exakte Wiederherstellung der Höhe und der Gelenkflächen erforderlich, um Fehlstellungen der Handwurzelknochen und eine sekundäre Arthrose zu vermeiden.

  • In konventionellen Röntgenaufnahmen sind diese Frakturen häufig schwer erkennbar, sodass eine CT zur Diagnosestellung und Therapieplanung notwendig ist.

  • Die frühzeitige präzise Diagnosestellung durch CT ist die einzige Möglichkeit, eine adäquate Therapie sicherzustellen, durch die Langzeitfolgen von übersehenen Frakturen, die sich häufig später nicht mehr korrigieren lassen, sicher vermieden werden.

  • Trapeziumfrakturen sind eine Rarität und treten meist zusammen mit anderen Frakturen, insbesondere der Bennett-Fraktur, auf.

  • Trapezoidfrakturen sind die seltensten Frakturen der distalen Handwurzelreihe.

  • Kapitatumfrakturen können zusammen mit der Skaphoidfraktur als transskaphoidale-transkapitale perilunäre Luxation auftreten.

  • Korpusfrakturen des Os hamatum können mit einer perilunären „greater arc lesion“ einhergehen.