Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Geburtshilfe Frauenheilkd 2019; 79(04): 402-408
DOI: 10.1055/a-0834-8199
GebFra Science
Original Article/Originalarbeit
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ist die Geburtseinleitung bei intrauteriner Wachstumsrestriktion und Small-for-gestational-Age-Feten problematisch? Eine historische Kohortenstudie

Artikel in mehreren Sprachen: English | deutsch
Sven Kehl
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Germany
,
Christel Weiss
2   Medizinische Statistik, Biomathematik und Informationsverarbeitung, Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim, Germany
,
Ulf Dammer
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Germany
,
Sebastian Berlit
3   Frauenklinik, Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim, Germany
,
Thomas Große-Steffen
3   Frauenklinik, Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim, Germany
,
Florian Faschingbauer
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Germany
,
Marc Sütterlin
3   Frauenklinik, Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim, Germany
,
Matthias W. Beckmann
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Germany
,
Michael O. Schneider
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Germany
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

received 13. Juni 2018

accepted 26. November 2018

Publikationsdatum:
12. April 2019 (online)

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Zusammenfassung

Ziel Die Datenlage zu Geburtseinleitungen bei einem Small-for-gestational-Age-Fetus (SGA-Fetus) oder einer intrauterinen Wachstumsrestriktion (IUGR) ist limitiert, sodass das Ziel dieser Untersuchung war, Geburtseinleitungen bei SGA-/IUGR-Feten mit Geburtseinleitungen bei Schwangerschaften mit einem fetalen Schätzgewicht oberhalb der 10. Perzentile zu vergleichen.

Material und Methodik In diese multizentrische Kohortenstudie wurden Einlingsschwangerschaften am Termin eingeschlossen. Geburtseinleitungen bei SGA-/IUGR-Feten (IUGR-Gruppe) wurden mit Geburtseinleitungen bei Feten mit einem fetalen Schätzgewicht oberhalb der 10. Perzentile (Kontrollgruppe) verglichen. Der primäre Zielparameter war die Kaiserschnittrate.

Ergebnisse Es gab keinen Unterschied bezüglich der Kaiserschnittrate zwischen den beiden Gruppen (27,0 vs. 26,2%, p = 0,9154). In der IUGR-Gruppe lag jedoch häufiger ein pathologisches CTG (30,8 vs. 21,9%, p = 0,0214) vor, und es wurden mehr Fetalblutanalysen (2,5 vs. 0,5%, p = 0,0261) durchgeführt. Die Rate an kindlichen Verlegungen in die Kinderklinik war ebenfalls in der IUGR-Gruppe höher (40,0 vs. 12,8%, p < 0,0001).

Schlussfolgerung Geburtseinleitungen bei wachstumsrestringierten Feten sind nicht mit einer höheren Rate an Kaiserschnitten assoziiert.