Aktuelle Kardiologie 2019; 8(01): 38-42
DOI: 10.1055/a-0826-2430
Übersichtsarbeit
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verzahnung stationär – ambulant

Interconnected Care In-Hospital – Ambulatory
Johannes B. Dahm
1   Herz- & Gefäßzentrum am Krankenhaus Neu-Bethlehem Göttingen
,
Holger Eggebrecht
2   Cardioangiologisches Centrum Bethanien, Frankfurt a. M.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. Februar 2019 (online)

Zusammenfassung

Trotz verschiedenster reformpolitischer Änderungen und Schaffung ausreichender rechtlicher Voraussetzungen konnte sich in Deutschland bisher keine sektorendurchlässige personale und durchgehend verzahnte Patientenversorgung mit sinnvoller ökonomischer Nutzung gemeinsamer Apparate und personeller Ressourcen etablieren. Zum funktionierenden und nachhaltigen Aufbau einer verzahnten Patientenversorgung gehört der Ausbau kooperativer, fachverbindender und interdisziplinärer Praxisstrukturen und Öffnung für neue Strukturen, auch unter Zugrundelegung des neuen Partnerschaftsgesellschaftsgesetzes sowie auf Krankenhausseite die Etablierung einer sektorenübergreifenden Patientenversorgung, bei dem freiberuflich tätige Ärzte aus dem ambulanten Sektor mit Ärzten aus dem Kliniksektor zusammen arbeiten und beide Seiten ambulant als auch stationär tätig sind.

Abstract

In contrast to most European countries the German medical system is departed in in-hospital vs. outpatient care, offered by free-lancing ambulant specialists on one side and specialists in hospitals on the other side leading to costly and unneeded double diagnostics, not using apparative and personal resources together and therefore to be more inefficient and less economic. Although outpatient specialist are responsible for all emergency case, it is already nowadays reality, that hospitals provide a substantial proportion of outpatient emergency care without having the structure (e.g. physicians on call are frequently non-specialists and therefore more expensive in providing emergency services in hospitals). Although stimulated by numerous governmental legal modifications interconnected in-hospital/outpatient medical care did not increase sufficiently since 20 years in Germany.

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Graphical Abstract. Darstellung der Patientenversorgung (Patient (hellblau), Arzt (dunkelblau). a Interaktionen/Kommunikation und Informationsverlust (rote Pfeile) bei sektoraler (hierarchischer) Versorgung. b Patientenorientierte (verzahnte) Versorgung durch einen Arzt: kein Informationsverlust, keine Doppeldiagnostik.
 
  • Literatur

  • 1 Claude H. Verzahnung ambulant und stationär: Personale Integration und gestufte Versorgung. Dtsch Arztebl 1999; 96: 46
  • 2 Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. (LVG). Verzahnung ambulant-stationär. Hannover: LVG; 2015
  • 3 Schalkhäuser K. Der Belegarzt Deutschland. Im Internet: http://www.bundesverband-belegaerzte.de/wir/belegarzt/index.html Stand: 01.12.2018
  • 4 Wolpers HG, Becker J, Dahm JB. et al. Sektorale Durchlässigkeit – das Herz- & Gefäßzentrum am KH Neu-Bethlehem in Göttingen als Beispiel eines erfolgreichen Belegarztsystems. Niedersächsisches Ärzteblatt 2015; 88: 52-53