Zusammenfassung
Hintergrund Ziel der Studie ist es, Patienten auf Basis von Patient-related Outcome Measurements
(PROMs; Oxford Hip Score, European Quality of Life Scale, EndoCert-Risk-Score) zu
identifizieren, bei denen sich die Gelenkfunktion und das Schmerzniveau nicht verbessert
haben. Es soll untersucht werden, ob der Bedarf einer Nachuntersuchung und etwaiger
Re-Interventionen durch einen Score vorausgesagt werden kann. Zudem wurden ergänzende
Nebenzielkriterien, wie der Einfluss von Komplikationen auf die Score-Ergebnisse,
die Erhebung der Rücklaufquote und die Ausfüllqualität des Fragenbogens überprüft,
um Mindestanforderungen festlegen zu können.
Material und Methoden Mitglieder der EndoCert-Zertifizierungskommission entwickelten einen Fragebogen,
der prä- (Indikationsstellung) und postoperativ (vor stationärer Entlassung und nach
3 Monaten) eingesetzt wurde. Eingeschlossen wurden 112 primäre Hüftendoprothesen und
25 Hüftendoprothesenwechsel nach der Versorgung an einem EndoProthetikZentrum der
Maximalversorgung.
Ergebnisse Die Rücklaufquote betrug 80%. BMI (≥ 25), ASA-Klassifizierung (≥ 3), Alter (≥ 65
Jahre) sowie der Messzeitpunkt beeinflussen die Ausfüllqualität negativ. Im EndoCert-Risk-Score
konnten signifikante Verbesserungen (p ≤ 0,05) in Bezug auf die Schmerzen erreicht
werden, während sich die Gelenkfunktion unter Betrachtung der Nutzung von Gehhilfen
und in Abhängigkeit von fremder Hilfe nicht verbesserte. Die Ergebnisse belegen keine
Korrelation zwischen einer Komplikation und einem schlechteren Score-Wert. Des Weiteren
konnte belegt werden, dass patientenbezogene Eigenschaften oder perioperative Einflüsse
(Alter, BMI und OP-Dauer) nicht mit der Eintrittswahrscheinlichkeit einer Komplikation
einhergehen.
Schlussfolgerung Es zeigte sich, dass Oxford Hip Score und EQ-5D nicht negativ durch eine Komplikation
während des Krankenhausaufenthaltes beeinflusst werden. Die Auswertung des EndoCert-Risk-Scores
belegte keine Verbesserung zwischen prä- und postoperativen Werten hinsichtlich der
Funktion, jedoch zeigte sich eine signifikante Linderung des Schmerzes. Eine weitere
Studie sollte mit einer ergänzenden systematischen Nachuntersuchung die postoperative
Entwicklung der Schmerzintensität nach 3 Monaten prüfen. Somit könnten weitere Erkenntnisse
gewonnen werden, ob der EndoCert-Risk-Score ein Werkzeug sein kann, Patienten mit
einem nicht erreichten Behandlungsziel zu identifizieren.
Schlüsselwörter
EndoCert - PROM - Net Promoter Score - Qualitätskontrolle - Nachuntersuchung