Zusammenfassung
Der demografische Wandel und die Fortschritte der modernen Medizin stellen das Gesundheitssystem
vor neue Herausforderungen. Mit zunehmendem Alter steigt die Multimorbidität sowie
die Anzahl an chronischen Erkrankungen. Eine der größten Herausforderungen für chronisch
Kranke ist die Polypharmazie, gekoppelt mit der strikten Einhaltung des Therapieschemas.
Das Problem der Non-Adhärenz in der Arzneimitteltherapie, das schon sehr lange bekannt
ist, wird immer präsenter. Parallel hat sich die Smartphone-Technologie rasant entwickelt
mit vielversprechenden zukunftsweisenden digitalen Lösungen. In Anbetracht dieser
beiden Aspekte ist das Ziel der vorliegenden Untersuchung, herauszufinden, ob die
moderne Technologie in Form einer Medikamenten-Erinnerungs-App die unbeabsichtigte
Non-Adhärenz in der Arzneimitteltherapie positiv beeinflussen kann. Gleichzeitig muss
überprüft werden, ob ein Therapieerfolg sicherzustellen ist. Um die Forschungsfrage
adäquat zu beantworten, ist ein standardisiertes Non-Adhärenz-Screening und eine Blutdruckanalyse
durchgeführt worden. Die Teilnehmer wurden nach bestimmten Kriterien ausgesucht und
nutzten nach einem Training die Medikamenten-App „MedPlaner“ als Gedächtnishilfe zur
Medikamenten-Einnahme. Die Intervention erwies sich als vorteilhaft, da die Adhärenz-Rate
innerhalb von 3 Wochen in der Interventionsgruppe anstieg und eine Besserung der Blutdruckwerte
zu beobachten war. Insgesamt lässt sich also feststellen, dass die Nutzung einer Medikamenten-App
als Gedächtnishelfer durchaus einen positiven Einfluss auf die Non-Adhärenz in der
Arzneimitteltherapie nimmt.