Zusammenfassung
Die CT-Angiografie ist ein zunehmend robustes Verfahren zur Darstellung der
Koronararterien. Adäquate Bildqualität vorausgesetzt, gelingen Detektion und
Ausschluss von Koronararterienstenosen zuverlässig; darüber hinaus ist es
möglich, auch nicht-stenosierende koronare atherosklerotische Läsionen zu
detektieren. Allerdings sind eine ausreichend kontrollierte Herzfrequenz –
gegebenenfalls durch die Gabe von kurz wirksamen Betablockern für die
Untersuchung – sowie Compliance bezüglich der Befolgung von Atemkommandos und
das Fehlen ausgeprägten Übergewichts Voraussetzungen für eine zuverlässige
Beurteilbarkeit der koronaren CT-Angiografie. Klinisch wird die CT-Angiografie
insbesondere bei Patienten mit Verdacht auf das Vorliegen einer koronaren
Herzerkrankung aber eher geringer prä-Test-Wahrscheinlichkeit eingesetzt: Dies
ist eine durch große Studien sehr gut abgesicherte Indikation, die auch in
entsprechenden Leitlinien enthalten ist. Darüber hinaus deutet sich durch
entsprechende Studienergebnisse an, dass der Nachweis einer nicht-stenosierenden
Atherosklerose vermutlich den Einsatz von Statinen rechtfertigt, während das
Fehlen atherosklerotischer Plaques eine Statintherapie wohl in der Regel
verzichtbar macht – dies ist aber nicht Gegenstand aktueller Leitlinien.
Insgesamt bereichert die CT-Angiografie das Spektrum diagnostischer
Möglichkeiten für die Aufarbeitung von Patienten mit vermuteten Koronarstenosen
äußert sinnvoll, es ist aber nicht gerechtfertigt, ihren generellen Einsatz als
Methode der ersten Wahl zu fordern.