Mit unsichtbaren Strahlen unter die Haut des Menschen schauen. Selbst heute versprüht
das, was in der Medizin längst alltäglich ist, immer noch einen Hauch von
Science-Fiction. Die elektromagnetischen Wellen, die das ermöglichten, wurden 1895
vom deutschen Physiker Wilhelm Conrad Röntgen entdeckt und als X-Strahlen
bezeichnet. Die Erkrankungen von Millionen Menschen konnten damit erst erkannt werden.
In Deutschland entstehen pro Jahr etwa 135 Millionen medizinische
Röntgenbilder. Doch Achtung! Während Röntgenstrahlen anderswo gefahrlos Gefahren vermeiden
– beispielsweise beim Durchleuchten von Gepäck an Flughäfen – ist in
der Medizin Vorsicht geboten. Denn die ionisierende Strahlung ist krebserregend und
darf nur streng dosiert Anwendung finden. Eine leichtfertige Benutzung zur
Messung von Fußgrößen in Schuhgeschäften, wie noch in den 1950er Jahren üblich, ist
heute undenkbar. Röntgen erhielt 1901 für seine revolutionierende Entdeckung
den ersten Nobelpreis für Physik.