Im OP 2019; 09(01): 43
DOI: 10.1055/a-0744-3837
DBOTA-Mitteilungen
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

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Publication Date:
19 December 2018 (online)

da wir das Jahr 2018 hinter uns gelassen haben und auf ein neues Jahr blicken können, steht für den ein oder anderen vielleicht eine Veränderung an. Eine Veränderung, die die Neujahresvorsätze à la „Ich lasse die Schokolade weg.“ in den Schatten stellt. Ob eine Arbeitsplatzveränderung oder gar ein Arbeitgeberwechsel, eine Veränderung im Privaten, eine schöne oder weniger schöne Veränderung – sie haben eines gemeinsam: Sie wirken sich unweigerlich auf uns und unsere Arbeit aus.

Beschäftigen wir uns mit dem Arbeitgeberwechsel als Veränderung. Was veranlasst jemanden, diesen Schritt zu gehen? Ein Umzug in eine andere Stadt, die Schließung des Krankenhauses, der Wunsch nach Veränderung, die Kombination aus diversen Gründen? Für den ein oder anderen ist es die Hoffnung, auf verbesserte Arbeitsbedingungen zu treffen.

Welche Aspekte lassen hoffen? Auf welche Verbesserung hofft der ein oder andere mit dem Antritt der neuen Stelle? Ist es ein, nicht nur kurzfristig, besserer Stellenschlüssel? Denn ist der Stellenschlüssel dauerhaft nur auf eine Mindestbesetzung (der OP-Säle) ausgelegt, können Krankheitsausfälle, Ausfälle durch Schwangerschaft oder Urlaub nicht oder nur teilweise kompensiert werden, was wiederum zu einer hohen Unzufriedenheit führt. Kommt es an diesen Tagen zu einer Besetzung, die auf Hilfe aus anderen Abteilungen angewiesen ist, so verzögert sich nicht nur der morgendliche Arbeitsbeginn. Pausen können mitunter nur verspätet, nicht komplett oder gar nicht gemacht werden. Tätigkeiten, die originär im Frühdienst erledigt werden, verschieben sich in den Spätdienst oder sogar Dienst. Hierzu können unter anderem das Auffüllen der Säle, die Sterilgutkontrolle und Bestellungen zählen.

Um langfristig die Ziele der Geschäftsführungen zu erreichen, sind sinnvolle Personalplanungen von qualifiziertem Personal unabdingbar. Die Annahme, mit weniger Personal dieselbe oder eine höhere Patientenanzahl qualitativ gut zu versorgen, kann so zumindest nicht lange weitergeführt werden, ohne groß Abstriche machen zu müssen. Denn: Nur mit angemessenen Arbeitsbedingungen, der Möglichkeit, Weiterbildungen wahrzunehmen sowie einer Personalplanung, die Mehrarbeit auf ein Minimum beschränkt, können Kliniken als attraktive Arbeitgeber auftreten. Angesichts der aktuellen Personalsituation können nur hiermit perspektivisch neue qualifizierte Fachkräfte akquiriert und das Abwandern eben dieser in andere Krankenhäuser verhindert werden.

Ob der Wechsel des Arbeitgebers ansteht oder nicht: Wir vom DBOTA wünschen allen viel Kraft, Energie, Gesundheit, Glück und Freude bei der und für die Arbeit!

Josefine Kuschke (Pressesprecherin und Vorstandsmitglied DBOTA)