Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2019; 14(06): 571-585
DOI: 10.1055/a-0734-5344
Wirbelsäule
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die idiopathische Skoliose

Viola Bullmann
,
Ulf Liljenqvist
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Publication Date:
11 November 2019 (online)

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Bei der idiopathischen Adoleszentenskoliose handelt es sich um eine dreidimensionale Wirbelsäulendeformität unklarer Ätiologie. Sie sollte in der milden Form (Cobb-Winkel 20°–40°) mit einem Korsett und ergänzender Krankengymnastik behandelt werden. Bei Versagen der konservativen Therapie oder einem Cobb-Winkel thorakal ab 50° und lumbal ab 40° ist die operative Therapie indiziert. Als Techniken stehen die ventrale Derotationsspondylodese und die dorsale Korrekturspondylodese zur Verfügung. Die meisten Skoliosen werden heute von dorsal operiert.

Kernaussagen
  • Die Ätiologie der idiopathischen Skoliose bleibt unklar, wobei eine familiäre Disposition besteht.

  • Klassifikation erfolgt nach Lenke.

  • Die konservative Therapie ist indiziert bei einem Cobb-Winkel zwischen 20° und 40° bis Wachstumsabschluss.

  • Die operative Therapie sollte ab einem Cobb-Winkel von 40° bzw. 50° in Erwägung gezogen werden unabhängig von dem Alter des wachsenden Skoliosepatienten.

  • Die Skolioseoperation bedarf einer intensiven Planung bei klaren Richtlinien wie oben beschrieben.

  • Das neurologische Risiko beträgt < 0,4%.