Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 984-990
DOI: 10.1055/a-0715-2654
GebFra Science
Original Article/Originalarbeit
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mögliche Gründe für einen Therapieabbruch: eine Analyse von 571 071 Behandlungszyklen aus dem Deutschen IVF-Register

Artikel in mehreren Sprachen: English | deutsch
Vera K. Kreuzer
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, UniKiD – Universitäres Interdisziplinäres Kinderwunschzentrum Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
,
Markus Kimmel
2   Deutsches IVF-Register e. V. (D·I·R)®, Geschäftsstelle und Datenkoordination, Düsseldorf, Germany
,
Julia Schiffner
3   selbstständig, Düsseldorf, Germany
,
Ute Czeromin
4   Deutsches IVF-Register e. V. (D·I·R)®, Düsseldorf, Germany
5   Kinderwunschpraxis Gelsenkirchen, Gelsenkirchen, Germany
,
Andreas Tandler-Schneider
6   Deutsches IVF-Register e. V. (D·I·R)®, Mitglied des Vorstands, Düsseldorf, Germany
7   Fertility Center Berlin, Berlin, Germany
,
Jan-Steffen Krüssel
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, UniKiD – Universitäres Interdisziplinäres Kinderwunschzentrum Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
6   Deutsches IVF-Register e. V. (D·I·R)®, Mitglied des Vorstands, Düsseldorf, Germany
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Publikationsverlauf

received 15. August 2018
revised 23. August 2018

accepted 23. August 2018

Publikationsdatum:
19. Oktober 2018 (online)

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Zusammenfassung

Einleitung Zahlreiche Paare brechen die Sterilitätsbehandlung vor Erreichen des Ziels, der Geburt eines Kindes, ab. Ziel dieser retrospektiven Datenanalyse ist es, die Gründe für den vorzeitigen Therapieabbruch (Drop-out) zu erkennen.

Material und Methoden Retrospektive Datenanalyse. Mithilfe des Deutschen IVF-Registers (D·I·R®) wurden im Zeitraum 2012 – 2015 insgesamt 122 560 „letzte Zyklen“ in Deutschland herausgearbeitet und die Verläufe analysiert.

Ergebnisse Aus der genannten Kohorte der „letzten Zyklen“ gebaren 37,3% der Patientinnen (45 699) ein Kind und beendeten die Therapie. Die verbliebenen 76 861 brachen die Behandlung vor Erfüllung des Kinderwunschs ab. Die Fertilitätsbehandlung wurde in 46,27% der Fälle aufgrund einer rein männlichen Indikation durchgeführt und in 17,96% fand sich eine Ursache ausschließlich bei der Frau. 4,53% der Drop-outs erlitten im letzten Zyklus eine Fehlgeburt. 73,56% der Drop-out-Patientinnen beendeten die Therapie nach dem Ausbleiben eines positiven Schwangerschaftstests. Nach dem 3. Therapiezyklus beendeten 67% der Paare ihre Behandlung.

Schlussfolgerung Die Ergebnisse lassen eine individuelle Beratung der Paare zu. Sie bieten eine Möglichkeit, auf emotionale und körperliche Hürden vorzubereiten.