Rofo 2019; 191(03): 228-231
DOI: 10.1055/a-0690-9292
The Interesting Case
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mechanischer Ileus auf der Basis eines Phytobezoars

Stephanie Gräger
Institute of Diagnostic and Interventional Radiology, University Hospital Jena, Germany
,
Ulf Teichgräber
Institute of Diagnostic and Interventional Radiology, University Hospital Jena, Germany
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Publikationsverlauf

26. November 2017

13. August 2018

Publikationsdatum:
04. September 2018 (online)

Einleitung

Bezoare sind mit einer Inzidenz von < 0,001 (Iwamuro et al. World J Gastrointest Endosc 2015; 7: 336 – 345) klinisch selten auftretende Konglomerate unverdaulicher Materialien, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Die häufigste Form ist der Phytobezoar, bestehend aus unverdaulichem Pflanzenmaterial (Iwamuro et al. World J Gastrointest Endosc 2015; 7: 336 – 345). Sie können jahrelang symptomfrei im Magen-Darm-Trakt verweilen und bilden sich zumeist auf dem Boden einer verzögerten gastrointestinalen Passage. Schätzungsweise 90 % gehen symptomlos über den Verdauungstrakt ab. Stenosieren oder verlegen sie jedoch das Lumen, besonders häufig am Magenausgang, führen sie zu Symptomen bis hin zum akuten Abdomen bei Ausbildung eines mechanischen Ileus. Damit sind sie für etwa 0,4 – 4 % aller mechanischen Ilei verantwortlich (Dikicier et al. World J Clin Cases 2015; 3: 721 – 726).