Aktuelle Dermatologie 2018; 44(10): 447-465
DOI: 10.1055/a-0685-2929
Tagungsbericht
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Frankfurter Dermatologentagung – 31. Oktober 2018

Annual Frankfurt Dermatology Meeting – October 31, 2018
F. Ochsendorf
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universitätsklinikum Frankfurt, Goethe-Universität, Frankfurt am Main
,
P. Kleimann
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universitätsklinikum Frankfurt, Goethe-Universität, Frankfurt am Main
,
M. Wolter
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universitätsklinikum Frankfurt, Goethe-Universität, Frankfurt am Main
,
R. Kaufmann
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universitätsklinikum Frankfurt, Goethe-Universität, Frankfurt am Main
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Publication History

Publication Date:
02 October 2018 (online)

Idiopathische lokalisierte Lipatrophie

Laura Meister

Anamnese Es stellte sich eine 48-jährige Patientin mit seit vielen Jahren bestehenden Einsenkungen an Hüfte, Bauch und Unterschenkel vor. Die Veränderungen waren symptomlos. Am Unterschenkel wurde zuvor ein Dermatofibrosarcoma protuberans exzidiert, an allen anderen Stellen gingen keine Traumen, Injektionen o. ä. voraus.

Befund Es fanden sich an der Hüfte, dem Bauch und am linken Unterschenkel deutlich umschriebene Lipatrophien ([Abb. 1 a]).

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Abb. 1 a Lipatrophie der Hüfte. b Regelrechte Adipozyten in der HE-Färbung (40 ×) bei Lipatrophie.

Diagnostik Die ausführliche Labordiagnostik inkl. C3/C4 zeigte sich ohne pathologischen Befund. In der Histologie sah man eine schlanke, regelrecht differenzierte Epidermis mit korbgeflechtartiger Orthokeratose. In der Tiefe zeigten sich regelrecht differenzierte Adipozyten, die eine reich vaskularisierte Subkutis-Schicht ausbilden ([Abb. 1 b]). In der Alcian-PAS-Färbung kein Nachweis intrakornealer Pilzhyphen. In der Elastica-Färbung Darstellung eines unauffälligen elastischen Fasergerüsts.

Verlauf Die Auslösung der Atrophie war unklar und ein Therapieansatz daher nicht erkennbar. Die Problematik wurde mit der Patientin ausführlich besprochen. Sie konnte die Erkrankung daraufhin gut akzeptieren.

Kommentar Lipatrophie ist der umschriebene, partielle oder komplette Verlust des (subkutanen) Fettgewebes. Sie ist häufig beschrieben nach Injektionen von u. a. Kortikosteroiden, Antibiotika, Insulin sowie nach Impfungen und Akupunktur. Außerdem kommt sie vor als Folge von Grunderkrankungen wie einem profunden Lupus erythematodes oder einem B- bzw. T-Zell-Lymphom, sodass eine entsprechende Diagnostik wichtig ist. Idiopathische Fälle sind selten, aber in kleiner Fallzahl beschrieben.

Literatur

1 Dahl PR, Zalla MJ, Winkelmann RK et al. Localized involutional lipoatrophy: a clinicopathologic study of 16 patients. J Am Acad Dermatol 1996; 35: 523 – 528

2 Lee YB, Kim JE, Park HJ, Cho BK. Two cases of idiopathic localized involutional lipoatrophy. Ann Dermatol 2010; 22: 346 – 348

3 Beck K, Paul J, Sawardekar S, Harvey V. Secondary cutaneous marginal zone B-cell lymphoma presenting as lipoatrophy in a patient with hepatitis C. J Dermatol Case Rep 2014; 8: 46 – 49


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