Zusammenfassung
Ein Expertenteam aus dem Bereich der Gynäkologie und Geburtshilfe, Diabetologie, Innere
Medizin, Kinderheilkunde und Hebammenwissenschaften aus Deutschland, Österreich und
Schweiz erstellte eine neue Version der bestehenden S3-Leitlinie zum Gestationsdiabetes.
Sie ersetzt die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe
und der Deutschen Diabetesgesellschaft zur Diagnostik und Therapie des Gestationsdiabetes
aus dem Jahr 2011 und ist für die 3 deutschsprachigen Länder gültig. Primäres Ziel
der Leitlinie ist die Verbesserung und Vereinheitlichung von Prävention, Screening,
Diagnostik, Therapie und Nachsorge bei Gestationsdiabetes durch evidenzbasierte Empfehlungen
für den ambulanten und stationären Bereich. Eine Vielzahl von Veröffentlichungen neuer
Studien und Daten der letzten Jahre erforderte eine umfassende Überarbeitung der Leitlinie
von 2011. Die neuen Aspekte betreffen u. a. das Frühscreening bei Schwangeren mit
hohem Risiko für Diabetes oder Gestationsdiabetes, die Validität des 2-stufigen Screenings
im 3. Trimenon mittels 50-g-Suchtest, wie es in den Mutterschaftsrichtlinien vorgeschrieben
ist, die Gabe von Metformin statt oder in Ergänzung zu Insulin bei Gestationsdiabetes
und die Geburtsplanung bei GDM und/oder Makrosomie. Die Empfehlungen basieren auf
der Evidenz, die sich aus der Literatur ergibt, deren Auswahl über eine systematische,
externe Literatursuche erfolgte. Alle Empfehlungen mussten einen Konsensus-Prozess
durchlaufen. Der vorliegende Text entspricht der Praxisleitlinie zum Gestationsdiabetes,
die eine handlungsorientierte Kurzfassung der im Internet einsehbaren evidenzbasierten
S3-Leitlinie ist.
Schlüsselwörter Gestationsdiabetes - Geburtshilfe - Diabetes mellitus - Schwangerschaft