physiopraxis 2018; 16(11/12): 4-5
DOI: 10.1055/a-0656-8565
Profession
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Community


Subject Editor:
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 November 2018 (online)

Was Musiker gesund hält – MusicPhysio Kongress

Anfang September trafen sich an Musik und Musikern wissenschaftlich und klinisch interessierte Physiotherapeuten aus aller Welt an der Hochschule Osnabrück. Im Vordergrund standen musikerspezifische Erkrankungen und deren Physiotherapie. Besonders hervorzuheben ist die Forschung von Professor (in Verw.) Dirk Möller, für die er bereits den Alice G. Brandfonbrener Young Investigator Award erhielt. In seiner Arbeit zum Thema „The Potential Relevance of Altered Muscle Activities and Fatigue in the Development of Performance-Related Musculoskeletal Injuries in High String Musicians“ zeigt er, dass hohe Streicher mit spielbedingten Beschwerden im Gegensatz zu denen ohne Beschwerden unterschiedliche muskuläre Aktivierungsmuster beim Spielen haben.

Zoom Image
Dirk Möller freute sich über den Alice G. Brandfonbrener Young Investigator Award, ein Preis, den der Medizinverband für Darstellende Künste (PAMA) jährlich an Forscher vergibt.
Abb.: Hochschule Osnabrück [rerif]

Er konnte damit zeigen, dass man neurophysiologische Prinzipen der Schmerzverarbeitung unbedingt berücksichtigen sollte. Durch die Schmerzen, die ein Musiker während oder nach dem Spielen verspürt, modifiziert sich die intra- und intermuskuläre Aktivität. Es kommt zu einer veränderten Belastung. Ein daraus abgeleiteter klinischer Ansatz wäre, die verschiedenen am Instrumentalspiel beteiligten Muskeln entsprechend des Ermüdungsverhaltens und der Aktivierungsmuster zu trainieren. Wie dies konkret aussehen könnte ist auch Gegenstand der weiteren Forschung der Osnabrücker Arbeitsgruppe „MusikphysioAnalysis“.

Eva Lüning