Handchir Mikrochir Plast Chir 2018; 50(03): 196-201
DOI: 10.1055/a-0645-7075
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bevorzugte Therapieoptionen deutscher Handchirurgen beim M. Dupuytren

Preferred treatment options of German hand surgeons in Dupuytren disease
Bert Reichert
Klinikum Nürnberg, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Klinik für Plastische, Wiederherstellende und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte
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Magnus Baringer
Klinikum Nürnberg, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Klinik für Plastische, Wiederherstellende und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte
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Publikationsverlauf

04/29/2018

06/18/2018

Publikationsdatum:
25. Juli 2018 (online)

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Zusammenfassung

Ziel Die vorliegende Untersuchung prüft, ob es zwischen 2015 und 2017 zu einem Wandel der von deutschen Handchirurgen zur Behandlung der Dupuytren’schen Kontraktur bevorzugten Therapie kam, insbesondere ob ein Anstieg der Perkutanen Nadelfasziotomie zu verzeichnen ist.

Methode Jeweils 530 Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie (DGH) wurden 2015 und 2017 eingeladen an einer Online-Umfrage teilzunehmen, bei der stadienbezogen nach der jeweils bevorzugten Therapie des M. Dupuytren und den entsprechenden Entscheidungskriterien gefragt wurde. 110 bzw. 101 Befragte nahmen teil. Jeweils 86 gaben an, im Jahr bis 100 Patienten zu behandeln (Gruppe A), 24 bzw. 15 behandeln mehr als 100 Dupuytren-Patienten (Gruppe B).

Ergebnisse In beiden Umfragen wurde die Limitierte Fasziektomie als bevorzugte Therapie am häufigsten genannt (82,9 % und 87,7 %). Die Behandlung mit clostridialer Kollagenase wird nur sporadisch durchgeführt (1,3 % bzw. 1,4 %). Die Perkutane Nadelfasziotomie hat nur in den Stadien I (19,1 % und 10,9 %) und II (16,4 % und 9,9 %) eine gewisse Bedeutung und wird vor allem von Kollegen durchgeführt, die mehr als 100 Dupuytren-Patienten pro Jahr behandeln. Das Kriterium „Bestes Ergebnis“ wurde als wichtigstes Motiv bei der Entscheidungsfindung/Indikationsstellung genannt (54,3 % und 68,6 %).

Schlussfolgerung Eine nennenswerte Verschiebung bei der Therapiewahl der Dupuytren’schen Kontraktur ist zwischen 2015 und 2017 in Deutschland nicht erfolgt. Insbesondere ist kein Anstieg der PNF zu verzeichnen.

Abstract

Aim This study was performed to determine whether between 2015 and 2017 there has been a change in the preferred method of treatment of Dupuytren disease by German hand surgeons, especially with respect to percutaneous needle fasciotomy.

Method In 2015 and 2017, 530 members of the German Society for Surgery of the Hand were invited to take part in an online survey, asking for their preferred treatment for Dupuytren disease, including decision criteria and in relation to Tubiana stages. 110 and 101 responders, respectively, took part. In both surveys, 86 surgeons stated that they treated up to 100 patients per year (Group A), while 24 and 15 surgeons, respectively, treated more than 100 Dupuytren patients annually (Group B).

Results In both surveys, limited fasciectomy was found to be the preferred method (82.9 % and 87.7 %). Treatment with clostridial collagenase is performed only sporadically (1.3 % or 1.4 %). Percutaneous needle fasciotomy is of minor relevance in stage I (19.1 % or 10.9 %) and II (16.4 % or 9.9 %) and is performed mainly by surgeons who treat more than 100 patients per year.

The most important criterion for the decision on what treatment should be chosen was “best outcome” (54.3 % and 68.6 %).

Conclusion Between 2015 and 2017, there was no great change in the choice of treatment for Dupuytren disease in Germany. In particular, there was no increase in PNF procedures.