Editorial

Kinder werden nicht allein durch die Medizin zu einem guten Leben befähigt, sondern erst durch die Kombination von Medizin und familiärem Beistand, pädagogischer Unterstützung und sozialer Anerkennung.

Giovanni Maio (*1964), deutscher Mediziner, Philosoph und Universitätsprofessor für Bioethik

Liebe Leserinnen und Leser,

dass die Gesundung wie auch das gelingende Leben mit einer Erkrankung weitaus mehr ist als eine reine medizinische Versorgung, ist eine tragende Erkenntnis für Beschäftigte im Gesundheitswesen. Woher kommt ein Patient? Welche Beziehungen und Erfahrungen sind für den Patienten und seine Angehörigen wichtig? Welche Ängste, Sorgen oder Hoffnungen treiben eine Familie um? Giovanni Maio, deutscher Mediziner und Philosoph, spricht von der heilsamen Kraft der Begegnung und Beziehung. In einem Gesundheitswesen, das immer mehr von Ökonomie und Naturwissenschaft geprägt ist, ist dies ein therapeutischer Wert, den die Gesundheitsprofessionen wieder für sich entdecken müssen. Dies schließt immer auch eine wertschätzende und heilsame Beziehung der Gesundheitsprofessionen zu sich selbst ein.

Die vorliegende Ausgabe der JuKiP lädt sie zu einem Blick über den Tellerrand ein. Setzen Sie sich mit dem Konzept der Frühen Hilfen als vernetztes Unterstützungsangebot für Eltern auseinander. Welchen Stellenwert und welche Möglichkeiten bietet die Selbsthilfe? Wie gelingt eine förderliche Bewegung und Berührung im Konzept der Kinästhetik?

Hinterfragen Sie Ihre berufliche Praxis mit Mut, Kreativität und bedingungsloser Neugier. Das Team der JuKiP hat es sich zur Aufgabe gemacht, Ihnen anregendes „Futter“ anzubieten. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre.

Andreas Kocks