physiopraxis 2018; 16(10): 48-51
DOI: 10.1055/a-0632-8021
Perspektiven
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Perspektiven – Zeit in Prävention von Knieverletzungen investieren


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Publication Date:
22 October 2018 (online)

Deutsche Kniegesellschaft (DKG) entwickelt „Stop X“

Viele Sprünge, abrupte Stopps, schnelle Richtungswechsel. Sportarten mit spieltypischen Sprung- und Abbrems bewegungen sind für das Kniegelenk oft eine besondere Belastung. Häufig gerät das Bein dabei in eine X-Beinstellung. Verliert ein Spieler in so einer Situation die Kontrolle über den Bewegungsablauf, ist eine Verletzung des vorderen Kreuzbandes vorprogrammiert.

Doch es geht auch anders: Mit speziellen Übungen zur Prävention von vorderen Kreuzbandverletzungen halbiert der Sportler sein Verletzungsrisiko oder vermeidet gar einen Kreuzbandriss.

Darauf aufbauend entwickelten Orthopäden und Unfallchirurgen der DKG das Präventionsprogramm „Stop X“. Es sensibilisiert Breiten- und ambitionierte Hobbysportler und schult sie darin, die X-Beinstellung zu vermeiden. In einer 30-seitigen Broschüre beschreiben Experten verschiedene Lauf-, Balance-, Sprung- und Kraftübungen, die die Gelenke und die umliegende Muskulatur stabilisieren. Im Idealfall integriert der Sportler bzw. Trainer das Programm zwei- bis dreimal pro Woche in ein 20- bis 30-minütiges Aufwärmtraining. Besonders ein Zirkeltraining eignet sich dafür.

Die Broschüre „Stop X – Programm zur Prävention von Sportverletzungen am Kniegelenk“ kann man unter www.stop-x.de kostenlos herunterladen.

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X-Beinstellung ermitteln Drop Jump Test

Ob ein Sportler zur X-Beinstellung neigt, lässt sich mit einem einfachen Sprungtest feststellen. Dazu springt der Athlet von einem Kasten, landet, springt dann mit maximaler Kraft in die Höhe und landet wieder. Sind die Knie bei der Landung nach innen geneigt, sprechen Orthopäden und Unfallchirurgen von der X-Beinstellung, und einem erhöhten Risiko für Knieverletzungen.