Laryngorhinootologie 2018; 97(07): 453-454
DOI: 10.1055/a-0626-8754
Buchbesprechung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prävention von Stimmstörungen

Rittich E., Tormin S., Bock B.
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Publication Date:
09 July 2018 (online)

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Prävention von Stimmstörungen – Ein seltenes Thema? Tatsächlich beschäftigen wir uns im klinischen Alltag als HNO-Arzt oder Phoniater mehr mit der Behandlung von Stimmstörungen als präventiv tätig zu werden. Welche Bedeutung die Stimme für uns selbst und in unserer Gesellschaft innehat, wird uns oft erst bewusst, wenn diese versagt. Gerade bei sprechintensiven Berufsgruppen wie Lehrer, Erzieher, Verkäufer, Callcenter-Mitarbeiter u.v.m. sind Aufklärung und Stimmprävention sehr wichtig, bisher jedoch in der Literatur wenig thematisiert. Vortragende und öffentlich Redende sind ein sprecherisch-stimmliches Vorbild und können mit einer wohlklingenden Stimme beim Publikum Wohlgefühl hervorrufen. Umgekehrt wollen wir uns nach einer Veranstaltung gleich räuspern, wenn ein Redner mit belegter Stimme gesprochen hat.

Mit Inkrafttreten des „Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention“ (Präventionsgesetz – PrävG) am 01.01.2016 soll das Bewusstsein geschärft werden, die Gesundheit der Stimme zu erhalten und die Eigenverantwortung des Versicherten zu stärken. Im konkreten Fall wendet sich das Buch an alle Stimminteressierten, insbesondere Therapeuten, die Maßnahmen zur Stimmprävention anbieten möchten. Dabei werden zunächst die Grundlagen der Stimme, gesetzliche Rahmenbedingungen und Ansätze zur Stimmprävention sowie Qualitätssicherung und Evaluation besprochen. Blaue Boxen mit der Bezeichnung „Zusatz-Info“ oder „Merke“ springen dem Leser sofort ins Auge und ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Die Struktur und gute Gliederung sowie das blaue Text-Layout sind dem Thieme Leser bekannt. Besonders interessant wird es im Kapitel „Anforderungen, Risiken und Bedürfnisse stimmintensiver Berufe“, in dem einzelne Berufsgruppen näher beleuchtet werden. Und zu guter Letzt werden Angebote zur Stimmprävention entwickelt unter Einbeziehung der Themen Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Ort, Frequenz, Zielgruppe, Finanzen und Preiskalkulation sowie ein beispielhafter Seminaraufbau dargestellt. Interessant für den Therapeuten sind auch die Auflistung der nationalen und internationalen Konzepte und Angebote zur Stimmprävention. Ein Buch, mit dem die Therapeuten sich gute praktische Tipps einholen können und welches sich im „Forum Logopädie“ in das Portfolio der guten Bücher rund um die Stimme einreiht.

Maria Schneider, Jena