Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2018; 05(02): 143-154
DOI: 10.1055/a-0623-4246
CME-Fortbildung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Stentimplantation zur Behandlung der malignen oberen Einflussstauung

Felix A. Büstgens
,
Reinhard Loose
,
Joachim H. Ficker
,
Michael Wucherer
,
Michael Uder
,
Ralf Adamus

Subject Editor: Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist Herr Felix Büstgens.
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 June 2018 (online)

Preview

Dieser Artikel stellt die retrospektive Aufarbeitung der endovaskulären Therapie der oberen Einflussstauung bei vorliegender maligner Grunderkrankung vor. Vom klinischen Erfolg der Stentangioplastie, der Rezidivfreiheit, dem Überleben sowie möglichen Komplikationen wird berichtet. Für die Studie wurden Patientendaten von insgesamt 141 Patienten aufgearbeitet, bei denen Stents zur Therapie einer oberen Einflussstauung implantiert wurden.

Kernaussagen
  • Patienten mit einer malignen oberen Einflussstauung haben einen hohen Leidensdruck.

  • Das Bronchialkarzinom ist die häufigste Ursache der oberen Einflussstauung.

  • Die endovaskuläre symptomatische Therapie ist sicher und effektiv.

  • Der Eingriff sollte bei Dys- und Orthopnoe sowie bei starken Symptomen der Stauung im Bereich des Kopfs/Halses sowie der oberen Extremität in gefäßinterventionell erfahrenen Zentren notfallmäßig angeboten werden.

  • Für die Praxis ist es ausreichend, bei komplexen Stenosen die Stentimplantation in die V. cava superior und nur eine V. brachiocephalica vorzunehmen.

  • Beim nicht kleinzelligen Bronchialkarzinom ist nach Stentimplantation mit einer erhöhten Rezidivrate zu rechnen.

  • Der bereits manifeste Verschluss durch Tumorkompression oder -infiltration kann erfolgreich rekanalisiert werden.

  • Trotz der guten Symptomkontrolle und niedrigen Rezidivraten ist die Prognose der Patienten schlecht.