Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2018; 12(06): 555-565
DOI: 10.1055/a-0593-7235
Interventionelle und diagnostische Endoskopie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zenker-Divertikel: Fundamentaler Wandel in der Therapie

Georg Kähler
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Publication Date:
03 December 2018 (online)

Zenker-Divertikel entstehen durch die Aussackung der Ösophaguswand im Killian-Dreieck nach dorsal. Die Endoskopie ist vielfach ausreichend für die Diagnose und ggf. auch Therapie des Zenker-Divertikels. Die endoluminale Schwellenspaltung hat sich hier zunehmend durchgesetzt. Sie ist wenig invasiv und kann mit verschiedenen Techniken vorgenommen werden. Neben CO2-Laser-Divertikulotomien kommen schlanke Linearstapler, Argon-Plasma-Koagulationssonden oder Nadelmesser zum Einsatz.

Kernaussagen
  • Das Zenker-Divertikel ist eine erworbene Erkrankung des höheren Lebensalters, die häufiger Männer als Frauen betrifft.

  • Die Symptomatik ist geprägt durch eine Dysphagie, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann.

  • Für die Diagnostik ist eine Kontrastmitteldarstellung im seitlichen Strahlengang oder eine endoskopische Untersuchung ausreichend.

  • Die aktuelle Therapie der Wahl ist die endoluminale Schwellenspaltung; sie ist wegen der geringeren Invasivität gegenüber der operativen Freilegung zu bevorzugen.

  • Die Schwellenspaltung kann durch Stapler, Inzision mit Laser, APC (Argon-Plasma-Koagulation) oder HF-Messer oder durch streifenförmige Exzision erfolgen.

  • Die Verhinderung einer Mediastinitis soll durch geeignete Verschlussverfahren sichergestellt werden.

  • Die Prognose ist gut, Komplikationen sind selten.

  • Rezidive können in gleicher Technik beherrscht werden.