Fortschr Neurol Psychiatr 2018; 86(08): 457-458
DOI: 10.1055/a-0588-3740
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Drogenabhängigkeit: Stress und Drogenkontakt verstärken Craving

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Publication Date:
20 August 2018 (online)

Stress und Kontakt mit Drogen (oder mit Hinweisen auf Drogen) halten Drogenabusus aufrecht und gehen oft einem Rückfall voraus. Wirken beide Faktoren additiv? Gibt es vielleicht sogar einen Synergismus, verstärken sie sich also gegenseitig? Oder konkurrieren sie eher miteinander? Für alle Varianten gibt es Hinweise in Studien. Eine Untersuchung aus den USA ist der Interaktion im echten Leben nachgegangen.

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Craving nach Opioiden und nach Kokain wird sowohl durch Stress als auch durch Kontakt mit den Drogen verschärft. (Quelle: Basil Ringewaldt / Thieme Verlagsgruppe)

182 ambulante mehrfach abhängige Patienten unter Substitution mit Buprenorphin oder Methadon notierten bis zu 16 Wochen lang in Online-Tagebüchern Stress, Craving, Stimmung und Verhalten. Bei dreimal täglich zufällig abgefragten Einträgen berichteten sie über die Stärke von Stress und Craving und ob sie Opioide, Kokain, Cannabis, Metamphetamine, Alkohol oder Tabak gesehen hatten oder sie ihnen angeboten worden waren. In einem Random-Effects-Modell, das individuelle Unterschiede besonders berücksichtigt, errechnete die Forschungsgruppe dann den Einfluss der beiden Faktoren auf Kokain- und Heroin-Craving und ihre Interaktion untereinander.