Die Entscheidung zur Therapiebegrenzung ist wichtig, um schwerkranke Patienten ihrem
Wunsch gemäß behandeln und eine Übertherapie am Lebensende verhindern zu können. Im
Rahmen einer von der Deutschen Krebshilfe geförderten Studie haben Wissenschaftler
des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg und des Klinikums der
LMU München-Großhadern untersucht, wie oft und wann Onkologen eine solche Therapiebegrenzungsentscheidung
(TBE) bei Krebspatienten am Lebensende treffen. Dr. phil. Katja Mehlis und Kollegen
kommen zu dem Ergebnis, dass Mediziner sich heute häufig gegen intensivmedizinische
Maßnahmen und tumorspezifische Therapien entscheiden. In den meisten Fällen erfolgt
eine TBE jedoch erst in der letzten Lebenswoche der Patienten. Die Experten plädieren
deshalb dafür, eine Therapiebegrenzung frühzeitig zu thematisieren, um den Wünschen
der Betroffenen bestmöglich entsprechen zu können. Für den Beitrag „Häufigkeit und
Zeitpunkt von Entscheidungen gegen intensivmedizinische Maßnahmen und tumorspezifische
Therapien in der universitären Hämatologie und Onkologie“ erhielten die Forscher den
diesjährigen DMW Walter Siegenthaler Preis. Die Auszeichnung wurde im Rahmen des 124.
Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) in Mannheim verliehen.