Aktuelle Dermatologie 2018; 44(08/09): 382-384
DOI: 10.1055/a-0582-3408
Kasuistik
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Praktisches Vorgehen beim Phlebo-Lymphödem und Ulcus cruris

Practical Procedure for Phlebo-Lymphoedema and Ulcus cruris
H. Cornelsen
Med. Lymphdrainage und Wundtherapie Praxis, Hamburg
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Publication Date:
06 June 2018 (online)

Zusammenfassung

Eine 53-jährige Patientin mit einem beidseitigen Phlebo-Lymphödem und einem beidseitigen Ulcus cruris mixtum ([Abb. 1 a, b] und [Abb. 2 a, b]) stellte sich bei uns in der Praxis vor.

Die Größenzunahme der Ulcera crurum und die stetige Zunahme des Exsudats, der Geruchsbelastung und der Schmerzsymptomatik veranlassten die Patienten, sich bei uns in der Praxis vorzustellen. Die Behandlung wurde erfolgreich in unserer Praxis durchgeführt, sodass uns die Patientin mit deutlich reduzierten Ödemen der Beine sowie komplett abgeheilten Ulcera crurum verlassen konnte ([Abb. 1 a, b] und [Abb. 2 a, b]).

Eine Behandlung in unserer Praxis dauerte 60 – 80 Minuten, dies beinhaltete: manuelle Lymphdrainage, wundreinigende Maßnahmen, lokale Wundtherapeutika, lymphologische Kompressionsverbände und die krankengymnastischen und entstauenden Maßnahmen sowie die entsprechende Dokumentation, sowie zum Abschluss eine flachgestrickte Kompressionsbestrumpfung.

Abstract

The patient suffered from leg ulcers, venous stasis and lymphoedema of her lower legs with continuing worsening for more than one year. The ulcers were painful and infected by Pseudomonas Aeruginosa. A special combination of local wound therapy, gymnastics, lymphatic drainage and compression was initiated and continued for four months. In addition vascular training and nutrition consultations were performed. Thereafter the ulcers healed and the oedema reduced dramatically. The patient was admitted with a consequent compression therapy. This case report demonstrates the effects of the special combination of procedures I introduced.

Fazit für die Praxis

Dieses Behandlungskonzept [3] hat sich in den Jahren in unserer Praxis vielfach bewährt. Hier steckt deutlich mehr dahinter als „nur“ die Wundauflagen zu wechseln. Da die Patienten relativ zeitnah feststellen, dass sich ihre Wunden zur Abheilung hin verändern, sind sie bereit, diesen teilweise aufwendigen Behandlungsweg mitzugehen.

Aufgrund der ausgeprägten Krankheitssymptomatik bei diesen Patienten sind die Therapiekosten inklusive Wundauflagen im Durchschnitt mit ca. 3.900,00 € zu betiteln. Dies ist sicherlich kein geringer finanzieller Aufwand.

Die Kosten, die für ein Ulcus cruris bis zur kompletten Abheilung entstehen, werden in der Fachliteratur mit ca. 10.000,00 € betitelt [4].

Diese finanzielle Belastung für die Krankenkassen ist somit bei unserem Behandlungsschema deutlich geringer anzusiedeln. Die Rezidivquote bei unseren Patienten liegt bei unter 5 %. Auch dieser Wert ist als sehr positiv zu bewerten.

 
  • Literatur

  • 1 Földi M, Földi E, Kubik S. Lehrbuch der Lymphologie. München: Urban & Fischer; 2010. ISBN: ISBN: 3-437-45321-1
  • 2 AWMF. S3-Leitlinie Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit Risiken periphere arterielle Verschlusskrankheit, Diabetes mellitus, chronische venöse Insuffizienz. (AWMF de)
  • 3 Cornelsen H. Die chronische Wunde und das lymphologische Therapiekonzept. Akt Dermatol 2017; 43: 449-456
  • 4 Deutsches Institut für Wundheilung. Erfolgreiches Therapiekonzept des Ulcus cruris. Autoren: Dr. Wolf-Rüdiger Klare (Internist/Diabetologe) und Dr. Stephan Eder (Gefäßchirurg/Phlebologe), Juni 2008