Suchttherapie 2018; 19(02): 66-75
DOI: 10.1055/a-0582-1751
Schwerpunktthema
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Substanzbezogene Störungen und traumatische Erfahrungen in der Kindheit

Ein ÜberblickSubstance-Related Disorders and Traumatic Childhood Experiences An Overview
Nuri Wieland
1   Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung, Katholische Hochschule NRW, Köln
,
Michael Klein
1   Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung, Katholische Hochschule NRW, Köln
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
03 May 2018 (online)

Preview

Zusammenfassung

Anhand zahlreicher epidemiologischer und klinischer Untersuchungen lässt sich zeigen, dass substanzbezogene Störungen und familiäre Gewalt und Vernachlässigung weit verbreitet sind und in einem systematischen Zusammenhang stehen. Problematischer Substanzkonsum bzw. die Entwicklung von Alkohol- und Drogenabhängigkeit können sowohl als Ursache als auch Folge von traumatischen Erfahrungen in der Kindheit gelten. Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand, zeigt mögliche Erklärungsansätze und neue integrative Therapiekonzepte auf und beleuchtet die Suchterkrankung als einen der wichtigsten Risikofaktoren für elterliche Gewaltausübung und Vernachlässigung gegenüber ihren Kindern.

Abstract

Epidemiological and clinical research has consistently demonstrated the high prevalence of and systematic link between substance-related disorders and childhood traumatic experiences. Problematic substance use and substance dependence can be seen as one of the most relevant causes and consequences of childhood traumatic experiences. This article provides an overview of the current evidence-base, underlying mechanisms and new integrative treatment approaches. Furthermore, it examines parental addiction as a crucial risk factor for childhood maltreatment.