Handchir Mikrochir Plast Chir 2018; 50(01): 44-45
DOI: 10.1055/a-0576-7419
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rice bodies – ein eindrucksvoller Befund bei chronischen synovialen Entzündungen der Sehnenscheiden

Rice bodies – an impressive diagnostic finding in chronic tenosynovitis
Liane Simone Kecker
Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie, Kantonsspital Winterthur
,
Lars Kern
Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie, Kantonsspital Winterthur
,
Julia Sproedt
Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie, Kantonsspital Winterthur
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. März 2018 (online)

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Einleitung

Reiskörper sind unspezifische reiskornartige Formationen, die bei chronischen synovialen Entzündungen der Beugesehnenscheiden der Finger entstehen können. Sie treten vorwiegend bei Infektionen mit typischen oder atypischen Mykobakterien und Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis (z. B. bei rheumatoider Arthritis) auf [1–3]. Die Pathogenese ist bisher noch nicht vollständig geklärt. Aktuell geht man von Mikroinfarkten der Synovia aus [4]. Meist äußern die Patienten unspezifische Beschwerden wie eine Schwellung und Rötung. Laborchemisch können eine erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und bei rheumatoider Genese Anti-CPP-Antikörper oder erhöhte Rheumafaktoren nachgewiesen werden. Bildgebend sind die Sonographie und das T2- oder protonengewichtete Magnetresonanztomogramm (MRI) wegweisend [5], wo man reiskornartige Strukturen sieht. Intraoperativ entleeren sich Fibrinschollen, welche histologisch fibrinoide Nekrosen umgeben von palisadenförmig angelegten Histiozyten aufweisen. Das chirurgische Débridement kann schmerzlindernd wirken, trägt zur Klärung der Genese bei und kann bei entsprechender Basistherapie helfen Rezidive zu vermeiden. Die erfolgreiche Therapie der Grunderkrankung ist jedoch meist entscheidend.