Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68(7): R69-R96
DOI: 10.1055/s-2008-1038755
GebFra-Refresher

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ultraschall im 3. Trimenon

Ultrasound in Late PregnancyR. Schmitz1 , M. Schmitter1 , S. Schäfer1 , L. Kiesel1 , W. Klockenbusch1 , J. Steinhard1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Münster
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. August 2008 (online)

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Einleitung

In

Die Mutterschaftsrichtlinien sehen in der Schwangerschaft drei Ultraschalluntersuchungen vor. Die Basissonografie wird zumeist von niedergelassenen Frauenärzten durchgeführt.

den Mutterschaftsrichtlinien [[1]] werden drei Ultraschalluntersuchungen in der Mutterschaftsvorsorge empfohlen und die damit verbundenen Screening-Leistungen (Mindestanforderungen) definiert. Durch Konzentration von auffälligen Befunden in entsprechend ausgerichteten Zentren (3-Stufen-Konzept der DEGUM) [[2]] versucht man eine praxisrelevante Verbesserung der pränatalen und perinatologischen Versorgung zu erzielen. Die Basissonografie wird überwiegend durch niedergelassene Frauenärzte durchgeführt.

Die

Ziel der Ultraschalluntersuchung im dritten Trimenon ist es, eine mögliche Gefährdung der Mutter und des Feten im weiteren Schwangerschaftsverlauf zu erkennen.

Zielsetzung der Ultraschalluntersuchungen im dritten Trimenon ist ein Screening auf eine mögliche Gefährdung der Mutter und des Feten im weiteren Schwangerschaftsverlauf. Eine Beurteilung der Ultraschalluntersuchungen im dritten Trimenon sollte immer unter Berücksichtigung der im ersten und zweiten Trimenon durchgeführten Untersuchungen erfolgen. Im ersten Trimenon wird das Gestationsalter kontrolliert und auf andere Auffälligkeiten der fetalen Entwicklung (z. B. Fehlbildungen, genetische Syndrome) hin untersucht. Bei Mehrlingsschwangerschaften ist die korrekte Bestimmung der Chorionizität von Bedeutung. Mit der standardisierten Messung der Nackentransparenz kann eine individualisierte Risikoberechnung bezüglich häufiger Aneuploidien erfolgen.

Die Ultraschalluntersuchung im zweiten Trimenon dient in erster Linie der frühen Erkennung einer Risikoschwangerschaft. Diese enthält das Screening auf fetale Fehlbildungen, frühe Entwicklungsstörungen und z. B. die Prädiktion von Präeklampsie und IUGR (intrauterine Wachstumsrestriktion) durch die Doppler-Sonografie der Arteria uterina. Ergänzend sollte bei gegebener Indikation eine Zervixsonografie durchgeführt werden.

Bestimmte

Bei der Routinesonografie im dritten Trimenon werden die fetalen Organstrukturen erneut untersucht, da sich bestimmte Organfehlbildungen wie Hydronephrose, fetale Aortenstenose oder Hydrocephalus oft erst im weiteren Schwangerschaftsverlauf beurteilen lassen.

Organfehlentwicklungen (z. B. Hydronephrose, Hydrocephalus, fetale Aortenstenosen etc.) lassen sich oft erst im weiteren Schwangerschaftsverlauf darstellen. Deshalb erfolgt bei der Routinesonografie im dritten Trimenon eine erneute Untersuchung der fetalen Organstrukturen. Insbesondere sollten die Organsysteme, die vorher z. B. lagebedingt nicht abschließend beurteilt werden konnten, erneut untersucht werden.

Im dritten Trimenon wird im Normalkollektiv mit der Ultraschalluntersuchung in erster Linie das fetale Wachstum zur Abgrenzung eines zu kleinen oder eines makrosomen Kindes kontrolliert. Zusätzlich werden die Fruchtwassermenge, die Plazenta, die fetale Lage und Kindsbewegungen beurteilt. Für die Sonografie im dritten Trimenon konnte bisher im Normalkollektiv kein Nutzen nachgewiesen werden [[3]].

Die

Im dritten Trimenon wird im Normalkollektiv vor allem das fetale Wachstum kontrolliert, um ein zu kleines oder ein makrosomes Kind abzugrenzen. Ein Nutzen konnte für das Normalkollektiv bisher nicht nachgewiesen werden.

Überwachung einer Risikoschwangerschaft wird durch Untersuchungen des umbilikalen und fetalen Kreislaufs mittels Doppler-Sonografie erweitert. Zusätzlich erfolgt eine Verlaufskontrolle schwangerschaftsrelevanter Befunde (z. B. zervixnaher Myome). Bei auffälligen Befunden sollte eine Mitbetreuung in einem Zentrum bzw. eine Vorstellung in der Geburtsklinik besprochen werden.

Literatur

Dr. med. Ralf Schmitz

Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Universitätsklinikum Münster

Albert-Schweitzer-Straße 33

48149 Münster

eMail: schmitzr@ukmuenster.de