Abstract
Five cases of life-threatening bolus aspiration are described. Four patients could
be rescued; an 48 year old woman died of an reflectoric bolus death, also called "cafe
coronary". A review of the literature and the special conditions of our examples allow
to define different predisposing factors for bolus aspiration: severe psychiatric
illness, abnormal eating behaviour, local or spread brain lesions, dysphagia, old
age, multimorbidity and newly institutionalised persons. Possible risk exacerbations
by psychotropic drugs are discussed. The special threat to psychiatric patients is
shown. Prevention of these dangerous situations consists of an individual dysphagia
risk screening and of following certain rules concerning eating and medication. All
staff members in psychiatric hospitals should be trained in life-saving techniques
in bolus incidents.
Zusammenfassung
In kasuistischer Form werden lebensbedrohliche Situationen durch Bolusaspiration,
die sich bei fünf Patienten ereigneten, geschildert. In vier Fällen konnte ein letaler
Ausgang durch sofort eingeleitete notfallmedizinische Maßnahmen verhindert werden.
Eine 48jährige Patientin starb an einem reflektorischen Bolustod. Aufgrund unserer
Beobachtungen und einer Literaturrecherche ergeben sich verschiedene Risikofaktoren
für das Auftreten von akuten lebensbedrohlichen Zuständen durch eine Aspiration: schwere
psychische Erkrankung mit auffälligem Eßverhalten, lokale oder diffuse hirnorganische
Schädigung, organische Schluckstörung, hohes Alter und Multimorbidität sowie kurz
zurückliegende Aufnahme. Der Einfluß unerwünschter Wirkungen von zentral wirksamen
Medikamenten wird diskutiert. Verschiedene Aspirationsformen werden in ihrem klinischen
Erscheinungsbild beschrieben. Die besonderen Gefahrdungsmomente, denen ein psychisch
Kranker unterliegt, werden erörtert. Die Prophylaxe dieser Notfälle besteht darin,
besondere Risiken im Einzelfall frühzeitig zu erkennen und spezielle Regeln in bezug
auf Nahrungsaufhahme und Medikamentenverordnung zu beachten. Ärzte und Pflegepersonal
psychiatrischer Kliniken sollten die geschilderten lebensrettenden Maßnahmen bei aspirationsbedingten
Notfällen beherrschen.