Hintergrund/Ziele und Forschungsfragen: Über 2 Millionen Menschen in Deutschland brauchen regelmäßig Pflegeleistungen.. Die
Finanzierung und die Sicherstellung ihrer Versorgung ist eine Aufgabe, die im Gesundheitssystem
zu leisten und auf kommunaler Ebene koordiniert werden muss. Der Stand der kommunalen
Pflegeberichterstattung und ihre Perspektive soll dargestellt werden. Material und Methoden: Erstellung einer Übersicht über vorhandene Ansätze kommunaler Pflegeberichte (Datenbestände
des Gesundheits- und Sozialwesens, Angaben der Kommunen) anhand einer Recherche. Auswahl
und Begründung von Kerndaten und Berichtsstrukturen unter besonderer Berücksichtigung
steuerungsrelevanter Informationen auf kommunaler Ebene. Ergebnisse: Kommunale Pflegeberichterstattung existiert in Deutschland nur in Ansätzen. Schwerpunkte
sind dabei Leistungsdaten der Pflegeversicherung und der Sozialhilfeträger (Fallzahlen,
Kosten) und Strukturdaten (wie Anzahl der Pflegeheime und der Pflegedienste). Die
Darstellung konzentriert sich auf den stationären Bereich. Informationen zur Situation
der ambulanten und der familiären Pflege und zum Bereich der gemeindenahen und komplementären
Dienste liegen kaum vor. Schlussfolgerungen und Diskussion: Inhaltliche Probleme wie Dekubitus, Demenz, Versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund,
Ausbildung von Fachkräften, Kooperation zwischen Pflege und dem medizinischen Versorgungssystem
sowie Qualität der Pflege werden allenfalls punktuell dargestellt. Ein besonders wichtiger
Aspekt ist die Auswahl von steuerungsrelevanten Daten, die auf lokaler Ebene die Sicherstellung
von Pflegeleistungen ermöglichen. Für die Leistungsseite liegen ausreichend Daten
vor, wenig entwickelt sind Indikatoren für Pflegequalität und Prävention. Die weitere
vor allem inhaltliche Entwicklung einer systematischen kommunalen Pflegeberichterstattung
ist eine wissenschaftliche Aufgabe von erstrangiger gesundheitspolitischer Bedeutung.