Psychother Psychosom Med Psychol 2003; 53(11): 440-445
DOI: 10.1055/s-2003-43388
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Kommunikations- und Interaktionstraining im psychosomatischen Praktikum: Einsatz von standardisierten Patienten

Communication and Interaction in Psychosomatic Education: Use of Standardized PatientsChristoph  Nikendei1 , Stephan  Zipfel1 , Christiane  Roth1 , Bernd  Löwe1 , Wolfgang  Herzog1 , Jana  Jünger1
  • 1Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik Heidelberg, Innere Medizin II, Schwerpunkt Allgemeine Klinische und Psychosomatische Medizin (Direktor: Prof. Dr. med. W. Herzog)
Wir möchten Beate Wild und Stefanie Wilke für die Beratung bei der quantitativen bzw. qualitativen Auswertung der Daten herzlich danken
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Publication History

Eingegangen: 19. März 2003

Angenommen: 26. Mai 2003

Publication Date:
05 November 2003 (online)

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Zusammenfassung

Durch die Novellierung der Approbationsordnung im April 2002 werden kommunikative und soziale Fähigkeiten der Medizinstudenten mit in den Mittelpunkt der medizinischen Ausbildung gerückt. Psychosomatische Praktika bieten in Ergänzung zur notwendigen kognitiven Wissensvermittlung einen erweiterten Rahmen zur Integration „affektiver” Lerninhalte mit einer Fokussierung auf Kommunikations- und Interaktionsprozesse. Bisher dienten Rollenspiele und Patientenvorstellungen hierfür als zentrale didaktische Unterrichtselemente. Um erstmals Erfahrungen mit der Integration und Akzeptanz eines Kommunikationstrainings mit standardisierten Patienten zu sammeln, wurde innerhalb des psychosomatischen Praktikums der Abteilung für Allgemeine Klinische und Psychosomatische Medizin der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg zum WS 2001/02 ein Training mit standardisierten Patienten implementiert und evaluiert. Die quantitativen und qualitativen Ergebnisse zeigten, dass Unterrichtseinheiten mit standardisierten Patienten unabhängig von Geschlecht, Berufsziel und Interesse der Studenten positiv bewertet werden und sich gut in die Unterrichtslandschaft innerhalb psychosomatischer Praktika integrieren. Die Bedeutung des Einsatzes von standardisierten Patienten wird in Hinblick auf die Rolle und Wichtigkeit verschiedener Unterrichtselemente diskutiert.

Abstract

An amendment to the German medical curriculum in April 2002 will place communication and social skills at the centre of medical training. In addition to providing cognitive knowledge, psychosomatic courses offer the opportunity to integrate affective learning, with a focus on communication and interaction processes. In winter term 2001/2002 a training with standardised patients was implemented and evaluated as part of the psychosomatic internship of the Department of General Internal and Psychosomatic Medicine at the Medical Hospital of the University of Heidelberg. Quantitative and qualitative results showed that training with standardised patients is well accepted and that acceptance is independent of student gender, career choice, or interests. These training units are easy to integrate into psychosomatic practical courses. The results discussed here will focus on the role and importance of various elements of medical training.

Literatur

Dr. med. Christoph Nikendei

Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik · Innere Medizin II · Schwerpunkt Allgemeine Klinische und Psychosomatische Medizin

Bergheimer Straße 58

69115 Heidelberg

Email: christoph_nikendei@med.uni-heidelberg.de