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DOI: 10.1055/s-0038-1667690
Der Einfluss von Selbstwirksamkeit auf den Zusammenhang zwischen Gesundheitskompetenz und subjektiver Gesundheit
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
03. September 2018 (online)
Hintergrund:
Gesundheitskompetenz (GK) ist ein seit einigen Jahren viel diskutiertes Konzept und gilt u.a. als Prädiktor für die subjektive Gesundheit. Internationale Studien deuten darauf hin, dass dieser Zusammenhang von psychologischen Faktoren, wie Selbstwirksamkeit, beeinflusst wird. Für Deutschland liegen darüber noch keine genauen Daten vor. Ziel war es daher, den Einfluss von Selbstwirksamkeit auf den Zusammenhang zwischen GK und subjektiver Gesundheit zu analysieren.
Methoden:
Für die Analyse wurden Daten des deutschen Health-Literacy-Surveys (HLS-GER) genutzt, bei dem mittels computer-assistierter persönlicher Interviews 2.000 Personen im Alter ab 15 Jahren befragt wurden. GK wurde mit dem Selbstschätzungsinstrument HLS-EU-Q47 erhoben, Selbstwirksamkeit mit der Kurzskala (ASKU). Für die Auswertung wurden deskriptive und bivariate Analysen sowie logistische Regressionen durchgeführt. Der Mediationseffekt von Selbstwirksamkeit wurde mithilfe des Sobel-Tests überprüft.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse zeigen, dass GK signifikant mit der subjektiven Gesundheit assoziiert ist (b = 0,133; p < 0,01). Dieser Zusammenhang verringert sich durch die Selbstwirksamkeit, bleibt jedoch signifikant (b = 0,112; p < 0,01). Es zeigte sich ein partieller Mediationseffekt von Selbstwirksamkeit auf den Zusammenhang zwischen GK und der subjektiven Gesundheit (Z = 6,30; p < 0,01), der auch kontrolliert für soziodemografische Variablen bestehen blieb (Z = 3,97; p < 0,01).
Schlussfolgerungen:
Bei der Verbesserung der subjektiven Gesundheit sollten neben Gesundheitskompetenz auch psychologische Faktoren berücksichtigt werden. Insbesondere bei Menschen mit niedrigem Health-Literacy-Niveau könnte die Stärkung der Selbstwirksamkeit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der subjektiven Gesundheit leisten. Zukünftig sollte der Einfluss weiterer psychologischer Faktoren auf den Zusammenhang zwischen Gesundheitskompetenz und gesundheitlichen Outcomes untersucht werden.