Zusammenfassung:
Thrombosen und Embolien sind im Kindesalter nicht zu unterschätzen. Typische Ursachen
sind zentrale Katheter, Herzkatheteruntersuchungen mit Intervention, größere operative
Eingriffe neben primären oder sekundären Mangelzuständen von Gerinnungsinhibitoren.
Geschätzt wird eine Inzidenz von etwa 5 auf 10000 hospitalisierte Kinder mit einer
Mortalität von 2%, einer Rezidivrate von 7-18% sowie der Entwicklung postthrombotischer
Syndrome in 20% der Fälle. Die Erfahrungen mit thrombolytischen Therapieformen im
Kindesalter sind begrenzt. In mehreren Studien gut dokumentiert sind Thrombolysen
von akuten Verschlüssen der Femoralarterien nach Herzkatheruntersuchungen: In 10 Studien
wurden 147 von 164 (90%) Patienten erfolgreich lysiert, lokale Blutungen traten bei
41 von 164 (25%) auf. Auf kleinere Studien begrenzt sind Therapien von Thrombosen
in den Nierenvenen, den zentralvenösen Gefäßen sowie im rechten Atrium. Erfahrungen
mit Lysen linksatrialer, linksventrikulärer oder aortaler Thrombosen sowie Lungenembolien
im Kindesalter liegen bisher nur in Form von Kasuistiken vor.
Schlüsselwörter
Thrombolyse - Thrombose - Embolie - Kinder