Zusammenfassung
Einleitung:
Das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) stellt jährlich ein aktualisiertes
Fallpauschalensystem zur Verfügung, welches den medizinischen Leistungserbringern
eine kostendeckende Vergütung gewährleisten soll. Jedoch sind die den pauschalierten
Erlösen zugrundeliegenden Kostendaten vielfach intransparent und eine Offenlegung
der Berechnungsgrundlage erfolgt nicht. An Hand der Kosten- und Erlösdaten unserer
Klinik aus den Jahren 2010–2012 wurde eine Profitrechnung für Amputationen und Replantationen
eines oder mehrerer Finger angestellt und mit den bundesweiten Daten der Kalkulationshäuser
verglichen.
Material und Methoden:
Die stationären Liegetage, der Erlös sowie die in unserer Klinik entstandenen Kosten
auf Basis der Kostenmatrix des InEK-Kalkulationshandbuches [1] wurden für Stumpfbildungen
(DRG X05B), Replantation eines (DRG X07B) und mehrerer Finger (DRG X07A) ermittelt.
Der Profit wurde als Differenz aus Erlös und Kosten berechnet. Des Weiteren erfolgte
ein Vergleich unserer Daten mit den bundesweiten Daten des InEK.
Ergebnisse:
Für jede der 3 Fallgruppen lagen die tatsächlichen Kosten in unserer Klinik höher
als die vom InEK generierten Kosten. Einzig und allein die Stumpfbildungen erschienen
profitabel, während alle Extremitäten-erhaltenden Eingriffe für unsere Klinik defizitär
waren und mit Verlusten einhergingen. Diesbezüglich fand sich eine deutliche Diskrepanz
zwischen den Kostendaten des InEK sowie den Daten unserer Klinik.
Schlussfolgerung:
Um keine monetären Fehlanreize zu schaffen, welche womöglich zu Lasten der Versorgungsqualität
des einzelnen Patienten gehen, sollte eine kostendeckende Patientenversorgung für
alle oben genannten Fallgruppen gewährleistet sein. Das generelle Misstrauen in die
Daten des InEK, welches sich aus einer solchen Diskrepanz der Kostendaten ergibt,
kann nur durch Steigerung der Transparenz und Offenlegung der Kalkulationsgrundlagen
ausgeräumt werden.
Abstract
Introduction:
The Institute for Reimbursements in Hospital (InEK) annually provides an updated DRG
system to ensure the medical service providers with a cost-covering remuneration.
However, the underlying cost data are often opaque and disclosure of the basis of
calculation does not take place. On the basis of cost and revenue data from our clinic
between 2010 and 2012, a profit statement for amputations and replantation of one
or more fingers was employed and compared with the nationwide data of the calculation
clinics.
Materials and Methods:
Inpatient days, the revenue and the costs incurred in our clinic based on the cost
matrix of InEK costing manual [4] were determined for amputation (DRG X05B), replantation
of one (DRG X07B) and several fingers (DRG X07A). The profit was calculated as the
difference between revenues and costs. Furthermore, a comparison of our data with
the nationwide data of InEK was applied.
Results:
For each of the 3 DRGs the actual costs in our clinic were higher than the costs generated
by InEK. Only amputation appeared profitable, while all limb-preserving interventions
were associated with losses for our hospital. There was a clear discrepancy between
the data of cost of InEK GmbH to the data of our clinic.
Conclusion:
In order not to create any monetary disincentives at the expense of quality of care
of individual patients, a cost-covering patient care for all case groups mentioned
above should be ensured. The general distrust in the InEK’s data that results from
such a discrepancy in the cost data can only be rebutted by increasing transparency
and disclosure of the calculation basis.
Schlüsselwörter
DRG - InEK - Handchirurgie - Profit - Diagnosis-Related Groups
Key words
DRG - Institute for Reimbursements in Hospital (InEK) - hand surgery - profits - diagnosis-related
groups