Aufgrund der niedrigen Inzidenz maligner Tumoren und dem bei Weitem relativen Überwiegen
der benignen Tumoren und der Heterogenität sämtlicher Tumoren des Bewegungsapparates
bedarf es eines diagnostischen und therapeutischen Algorithmus, um sowohl eine Untertherapie
therapiebedürftiger Tumoren als auch eine Übertherapie sogenannter Leave me alone
Lesions zu vermeiden.
Das Ziel dieses Beitrags ist es, die klinisch, radiologisch und nicht zuletzt pathologisch
heterogene Gruppe der benignen Tumoren des Bewegungsapparates zu systematisieren.
Insbesondere im Abschnitt der Diagnostik darf eine Abgrenzung zu den malignen Tumoren
nicht fehlen. Denn nur derjenige, der die häufigsten benignen und malignen Tumoren
kennt und hinsichtlich ihres Aggressivitätspotenzials voneinander abgrenzen kann,
wird die richtigen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen treffen. Neben den
wesentlichen diagnostischen Schritten mitsamt einiger Hilfen zur
Schematisierung der Tumoren wird dem Leser die therapeutische Spannbreite zwischen
inaktiven Tumoren – sogenannten Leave me alone Lesions – bis hin zu lokal aggressiven
Tumoren nähergebracht, die einer raschen bioptischen Abklärung und chirurgischen Lokaltherapie
bedürfen.