Lege artis - Das Magazin zur ärztlichen Weiterbildung 2011; 1(1): 32-37
DOI: 10.1055/s-0031-1272352
Fachwissen
Titelthema: Akutes Abdomen
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Akutes Abdomen – Laborbefunde, Röntgen, Sono & Co

Carl C. Schimanski, Ana P. C. Barreiros, Hauke Lang, Peter R. Galle, Ines Gockel
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. Februar 2011 (online)

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Zusammenfassung

Akute Bauchschmerzen rangieren unter den häufigsten Symptomen in internistischen und chirurgischen Notaufnahmen. Die häufigsten Ursachen sind die akute Appendizitis gefolgt von der akuten Cholezystitis/Choledocholithiasis und einem Ileus. Neben der klinischen und laborchemischen Untersuchung spielen bildgebende Verfahren eine wichtige Rolle in der Diagnostik. Am sinnvollsten erscheint entsprechend der Optima-Studie die Strategie, jeden Patienten einer Sonografie zuzuführen und hiernach nur bei unklarem Ultraschallbefund eine CT-Untersuchung anzuhängen. Dieses Vorgehen könnte die Zahl der CT-Anwendungen halbieren, ohne dass die Diagnose hierunter leiden würde.

Kernaussagen

  • Das akute Abdomen gehört zu den häufigsten Symptomen in der Notaufnahme.

  • Oft bleibt der Auslöser für den Bauchschmerz unklar. In den meisten geklärten Fällen lautet die Diagnose Appendizitis, Cholezystitis oder Ileus.

  • Der erste Schritt zur Diagnosefindung besteht immer aus Anamnese und körperlicher Untersuchung.

  • Laborparameter sind von unterschiedlichem Wert, erhöhen aber die Aussagekraft der körperlichen Untersuchung.

  • Das Basislabor umfasst

    • Blutanalysen mit Serumchemie, Blutbild, Gerinnung und Laktatwert sowie

    • Urinanalysen mit Harnsediment und ggf. Schwangerschaftstest (bei Frauen im gebärfähigen Alter).

  • Jeder Patient wird per Ultraschall untersucht. Nur wenn dies keine Diagnose liefert, folgt eine CT.

  • Röntgen scheint bei V. a. Ileus oder Hohlorganperforation geeignet, bei anderen Erkrankungen bringt das Verfahren kaum Vorteile.

  • Zum Ausschluss eines Hinterwandinfarkts sollte immer ein EKG abgeleitet werden.

Weiteres Material zum Artikel

Literatur

PD Dr. med. Carl Christoph Schimanski
PD Dr. med. Ana Paula C Barreiros
Univ.-Prof. Dr. med. Hauke Lang
Prof. Dr. med. Peter R Galle
PD Dr. med. Ines Gockel

eMail: christoph.schimanski@unimedizin-mainz.de

eMail: barreiros@1-med.klinik.uni-mainz.de

eMail: lang@ach.klinik.uni-mainz.de

eMail: peter.galle@unimedizin-mainz.de

eMail: ines.gockel@unimedizin-mainz.de