Abstract
Prenatal, neonatal meningoencephalitis and infections of the brain in older infants
are often associated with serious complications which can be diagnosed by sonography
through the open fontanelles. Most frequently postmeningitic hydrocephalus and subdural
effusions occur. Rarer complications are brain abscesses and ventriculitis which are
caused by gram negative bacteria such as E. coli, Serratia marcescens, Proteus and
Enterobacter. A serious complication after ventriculitis is the development of compartment
hydrocephalus. Multifocal small echogenic lesions scattered all over the brain are
suspicious of fungal infections. Stripe-like echogenicities in the basal ganglia of
newborns are typical for prenatal infections such as infections with cytomegalovirus,
rubella, herpes, toxoplasma gondii and HIV. Late sequelae are intracranial cysts,
multifocal encephalomalacia and intracranial calcifications. Color Doppler shows increased
perfusion of the brain in the acute phase of the disease. Brain abscesses and infarcts
are characterized by decreased or missing perfusion. Spectral Doppler shows increased
flow velocities. Increased intracranial pressure causes an increase of the flow velocities
in the intracranial part of the internal carotid artery in comparison with the extracranial
part. All complications can be diagnosed by ultrasound. Other imaging methods such
as MRI are only occasionally necessary.
Zusammenfassung
Pränatale und neonatale Meningoencephalitiden sowie Infektionen des Gehirns bei älteren
Säuglingen gehen oft mit schweren Komplikationen einher, die sich bei offener Fontanelle
sonografisch hervorragend erfassen lassen. Am häufigsten kommt es zum postmeningitischen
Hydrocephalus und Subduralerguss. Seltenere Komplikationen sind Hirnabszesse und die
Ventrikulitis, die durch gramnegative Erreger wie E. coli, Serratia marcescens, Proteus
und Enterobacter verursacht werden. Eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation
ist die Entwicklung eines Kompartmenthydrocephalus. Multifokale echogene Foci, die
über das gesamte Gehirn verteilt sind, sind verdächtig auf eine durch Candida albicans
hervorgerufene Meningoencephalitis. Streifenförmige Echogenitätsvermehrungen im Bereich
der Basalganglien beim Neugeborenen sind verdächtig auf das Vorliegen einer pränatalen
Infektion mit dem Cytomegalie-, HIV-, Herpes- oder Rötelnvirus oder Toxoplasma gondii.
Spätfolgen sind intrakranielle Zysten, die multizystische Encephalomalazie und intrakranielle
Verkalkungen. Mit der farbkodierten Dopplersonografie lässt sich in der akuten Phase
der Erkrankung eine vermehrte Perfusion finden. Demgegenüber sind Infarkte und Abszesse
durch eine erniedrigte oder fehlende Durchblutung gekennzeichnet. Mit der gepulsten
Dopplersonografie lassen sich erhöhte Flussgeschwindigkeiten nachweisen. Ein assoziierter
erhöhter intrakranieller Druck ist durch einen Anstieg der Flussgeschwindigkeiten
im intrakraniellen Anteil der A. carotis interna im Vergleich zum extrakraniellnen
Anteil gekennzeichnet. Alle postinfektiösen Komplikationen, die nach Meningoencephalitis
auftreten können, lassen sich sonografisch erfassen, sodass andere Schnittbildverfahren
wie das MRT nur selten erforderlich sind.