Laryngorhinootologie 1985; 64(5): 260-262
DOI: 10.1055/s-2007-1008133
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Siebuntersuchungen mit dem BOEL-Test zur Frühdiagnose von Hörverlusten beim Kleinkind

Erfahrungen an 4622 FällenScreening with BOEL-Test for Early Detection of Hearing Defects in InfantsR. Fior, P. Tamburini
  • HNO-Abteilung des Istituto per l'Infanzia, Trieste (Primar: Prof. Dr. R. Fior)
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Die systematische Reaktometrie bei allen Neugeborenen zur Feststellung von Hördefekten hat sich als unökonomisch und z. T. unzuverlässig erwiesen. Dagegen zeigen die Erfahrungen im achten Lebensmonat mit dem BOEL-Test (ein Ablenkungstest, der auch über visuelle und neurologische Defekte unterrichtet), dass der Großteil von allen Schwerhörigkeiten verschiedener Natur entdeckt werden kann. Da sich dieser Zeittermin einerseits gut auch zur Diagnose der Hördefekte des ersten Lebensjahres (progressive genetische Formen, infektionsbedingte Defekte) eignet und andererseits die Rehabilitation der schweren Hörstörungen erst nach dieser Zeit beginnt, erscheint es zweckmäßig, mit der neonatalen Reaktometrie nur die Risikofälle zu untersuchen und die Serienuntersuchungen mit dem BOEL-Test später bei allen Kindern durchzuführen.

Summary

Hearing screening with reactometry in the newborn is now being considered too expensive and fails to detect quite a number of deaf children. Conversely, experiences at the age of 8 months with BOEL-Test (a distraction test, which yields further information on visual and neurological deficiencies) have shown that it becomes possible to detect the majority of hearing defects. As this age level is quite adequate for diagnosis even of defects arising in the first year (progressive genetic deafness, deafness due to infections etc.) and considering that rehabilitation can start only after this term, the authors suggest to reserve neonatal screening only for risk cases and to retest all children with the BOEL-Test.

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