Diabetologie und Stoffwechsel 2006; 1 - A59
DOI: 10.1055/s-2006-943784

Einfluss des basalen C-Peptids auf den Insulinbedarf und die Stoffwechsellage im ersten Jahr nach Beginn der Insulintherapie bei Typ 2-Diabetikern

A Raml 1, G Biesenbach 1
  • 1Allg. Krankenhaus, Linz, Austria

Einführung: In dieser Studie wurde der Einfluss der C-Peptidkonzentration auf den Insulinbedarf und die Stoffwechseleinstellung im ersten Jahr nach Beginn einer Insulintherapie untersucht.

Patienten und Methodik: Wir untersuchten 115 Diabetiker mit Sekundärversagen der oralen Antidiabetika-Therapie; diese Patienten wurden in 2 Gruppen unterteilt, in Patienten mit C-Peptid basal <2 ng/ml (n=65) und >2 ng/ml (n=50). In beiden Gruppen wurden Körpergewicht, Insulinbedarf und Güte der Stoffwechellage zu Beginn und nach 12-monatiger Insulintherapie verglichen Vor Beginn der Insulintherapie wurde auch der C-Peptid/NBG-Quotient und die Diskriminanzgleichung nach Berger (D=0,754+C-Peptid (ng/ml)/0,85-NBG (mg/dl)/67 (ein neg Wert=Insulinbedürftigkeit) berechnet.

Ergebnisse: die Gruppe mit hohem C-Peptid zeigte ein höheres Gewicht (81±15 vs. 73±12kg, p<0,05) und einen höheren Insulinbedarf (32±14 vs. 27±14IE/Tag, p<0,05). Zugleich war ein C-Peptid/NBG-Quotient von <0,01 in der Gruppe mit hohem C-Peptid extrem selten (4% vs. 81,5%, p<0,01) und die Diskriminanzgleichung nach Berger war zumindest signifikant seltener neg (48% vs. 98%) als in der Gruppe mit C-Peptid <2,0 ng/ml).

Schlussfolgerung: Bei Typ 2-Diabetiker mit Sekundärversagen der oralen Antidiabetikatherapie sind erhöhte C-Peptidspiegel basal mit erhöhtem Gewicht und erhöhtem Insulinbedarf assoziiert. Patienten mit C-Peptid basal <1,0 ng/ml und zugleich erhöhtem NBG sind immer und bei C-Peptid <2 ng/ml in den meisten Fällen insulinbedürftig. Ebenso sind Diabetiker mit C-Peptid/NBG-Quotient <0,01 immer insulinpflichtig, bei einem Wert >0,01 ist eine Insulinbedürtigkeit nie ausgeschlossen.