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DOI: 10.1055/s-2004-834158
Fetale dreidimensionale Echokardiographie – Live-3D im Vergleich zur 3D-Rekonstruktion
Problemstellung: Bewegungsartefakte und die erschwerte Erfassung der fetalen Herzfrequenz (Triggerung) bildeten bisher die entscheidenden Limitationen der fetalen 3D-Echokardiographie. Die Weiterentwicklung der 3D-Echtzeit-Echokardiographie mittels live-3D erlaubt erstmalig die instantane Aufnahme von dreidimensionalen Volumendatensätzen in hoher zeitlicher Auflösung. Ziel der Studie ist, live-3D in der klinischen Anwendung für fetale 3D-Echokardiographien zu evaluieren.
Methode: Bei 25 Feten (18–34. SSW, median 24) wurden vergleichend live-3D, 3D-Rekonstruktionen (3DR) und Standard-2D-Echokardiographien (2D) durchgeführt (live-3D: Sonos 7500, 4X Matrixschallkopf, Fa. Philips, 3D-R und 2D: InVivo-ScanNT, MedCom; Sonos 7500, S8-Schallkopf).
Ergebnisse: Im 2. Trimenon erfasst live-3D Volumendatensätze des fetalen Herzens ohne Bewegungsartefakte, eine Triggerung des fetalen Herzzyklus ist unnötig. Die relativ niedrige Frequenz des 4X-Schallkopfes (max. 4MHz) führt gegenüber 2D und 3DR zu einer reduzierten räumlichen Auflösung vor allem feiner Strukturen. In der fortgeschrittenen Schwangerschaft kann das fetale Herz durch die live-3D-Echtzeit-Technologie in Teilen erfasst werden. Für die Darstellung des kompletten Herzens ist eine Aufnahme von 4–7 Herzzyklen und daher wie bei 3DR eine simultane (Doppler-) Triggerung notwendig. Die erhaltenen 3D-Datensätze zeigen weniger Bewegungsartefakte als bei 3DR. Die Bildauflösung der live-3D-Datensätze war ab der 28. SSWo ebenso gut und z.T. besser als die der 3D-Rekonstruktion (s. Abb. 1). Gegenüber dem 2D-Echo ermöglichten die 3D-Echokardiographien zusätzliche Informationen der kardialen Anatomie (z.B. Aufsichten auf Atrioventrikular-Klappen oder Ventrikelseptumdefekte, Volumenbestimmungen).
Schlussfolgerung: Live-3D-Echokardiographie ist eine vielversprechende Methode, sie ermöglicht eine einfache und artefaktarme 3D-Darstellung des fetalen Herzens; Limitation bildet die eingeschränkte räumliche Auflösung im frühen bis mittleren Gestationsalter. Für den optimalen Einsatz in der fetalen Herzdiagnostik ist die Entwicklung höherfrequenter Schallköpfe und größerer Aufnahmesektoren wünschenswert.
Gefördert durch: Bonner Elterninitiative herzkranker Kinder u. Fördergemeinschaft Deutscher Kinderherzzentren