Laryngorhinootologie 2004; 83(4): 268-269
DOI: 10.1055/s-2004-814366
Tipp für die Praxis
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Wie lässt sich eine Magensonde sicher fixieren?

How to Fix the Nasogastric Tube?T.  Brusis1
  • 1Städt. Krankenhaus Köln-Holweide
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Publication History

Eingegangen: 30. Oktober 2003

Angenommen: 17. Dezember 2003

Publication Date:
16 April 2004 (online)

Bei vielen Erkrankungen und nach zahlreichen operativen Eingriffen müssen Patienten über eine Magensonde ernährt werden. Dabei kann es sich um einen kürzeren oder längeren Zeitraum handeln. Um ein Herausrutschen der Magensonde zu vermeiden, ist es üblich, diese mittels Pflasterstreifen im Bereich des Naseneingangs zu fixieren. Häufig kommt es vor, dass sich eine Magensonde dennoch disloziiert, entweder weil die Sonde nicht ausreichend fixiert wurde, oder weil der Patient unabsichtlich Zug auf das äußere Ende ausgeübt hat.

Viele unserer Tumorpatienten kommen nach dem mehrstündigen Eingriff in ein Durchgangssyndrom und versuchen dann, die unbequeme Sonde mit Gewalt zu entfernen. Selbst wenn solche Sonden dann am Nasenboden oder an der Columella mit durchgreifenden Nähten befestigt sind, reißen die Patienten die Sonden häufig dennoch heraus, wobei es zu zusätzlichen offenen Verletzungen kommt.

Wie haben daher eine neue Fixierungsmethode entwickelt, die sich bei uns seit Jahren bewährt hat. Dabei wird die Magensonde zunächst einmal um das gesamte Septum gelegt. In der Nasenhöhle, wo der Schlauch gedoppelt verläuft, wird dieser mittels mehreren festen Seidenfäden zusammengeknotet (Abb. [1]).

Abb. 1 Die Magensonde verläuft hier durch das linke Nasenloch, umschlingt die Vomerhinterkante, läuft durch die rechte Nasenhöhle zurück und dann über die linke Nasenhöhle in den Magen. Damit der Schlauch weder absichtlich noch unabsichtlich vom Patienten entfernt werden kann, wird er - da wo er gedoppelt verläuft - mittels mehrerer Seidenfäden fest aneinander verknotet.

Das Vorgehen ist nicht schwierig: Einführen der Magensonde über ein Nasenloch und Herausziehen des Endes aus der Mundöffnung. Anschließend Einführung eines Gummi- oder Plastikkatheters durch das andere Nasenloch, der ebenfalls aus dem Mund herausgeführt wird. Anschließend werden beide Enden miteinander vorübergehend durch Nähte verknotet. Nun kann die Magensonde aus der anderen Nasenhöhle wieder herausgeführt werden und wird dann erneut durch die „erste” Nasenhöhle eingeführt und unter Sicht in die Speiseröhre und den Magen gelegt. Anschließend werden die gedoppelten Schläuche durch mehrere Fadenumschlingungen fest miteinander verbunden, so dass sie nicht verrutschen können. Die periseptale Umschlingung darf jedoch nicht zu fest geschnürt werden, damit es nicht zum Abknicken der Sonde hinter der Vomerkante oder vor der Columella kommt. Auch bei der Auswahl der Sonde ist zu berücksichtigen, dass das Material nicht zu weich ist, damit es im Nasenrachen nicht abknickt. Eine zusätzliche Fixierung der Sonde mittels Pflasterstreifen, die häufig zu Entzündungen im Bereich des Naseneinganges führt, ist bei diesem Vorgang nicht erforderlich. Dieses Vorgehen hat sich bei uns immer wieder bewährt, wenn Patienten ihre Sonde unabsichtlich - z. B. im Durchgangssyndrom - entfernt haben.

Prof. Dr. T. Brusis

Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie

Neufelder Straße 32 · 51058 Köln

Email: brusist@kliniken-koeln.de

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