Gesundheitswesen 2010; 72 - P128
DOI: 10.1055/s-0030-1266635

Die Gestaltung von Erinnerungsanschreiben und die Kooperationsbereitschaft von Hausärzten

S Ulbricht 1, B Gross 1, W Kunstmann 2, C Meyer 1, U John 1
  • 1Ernst- Moritz-Arndt- Universität Greifswald, Greifswald
  • 2Bundesärztkammer, Berlin

Hintergrund: Beruflich stark beanspruchte Berufsgruppen wie z.B. Hausärzte für eine Kooperation zu wissenschaftlichen Fragestellungen zu gewinnen stellt hohe Anforderungen an die Studiengestaltung. Durch wiederholte Kontaktversuche wird es wahrscheinlicher einen situativ günstigen Moment zu treffen, um die Zielperson für eine Studienteilnahme zu gewinnen. Es ist wenig dazu bekannt, welchen Einfluss die Gestaltung von Erinnerungsanschreiben auf die Teilnahmebereitschaft hat. Methode: Alle Hausärzte einer bundesweit repräsentativen Stichprobe, die entweder durch die Arzthelferin die Teilnahme an einer kontrollierten Studie mit dem Ziel der Evaluation „Medikamente – schädlicher Gebrauch und Abhängigkeit“ abgesagt oder nicht auf zwei schriftliche Erinnerungsanschreiben geantwortet haben, werden für den Versand eines letzten Erinnerungsanschreibens zufällig auf drei Gruppen verteilt. Hausärzte, die persönlich, per Fax bzw. Email oder mit einem Vermerk auf dem unausgefüllt zurückgesandten Fragebogen eine Studienteilnahme ausgeschlossen haben, werden nicht einbezogen. Die erste Gruppe erhält ein weiteres formales Anschreiben mit der Bitte um Studienteilnahme und den Fragebogen in einem braunen Standardumschlag mit Adressaufdruck und Stempel des Absenders. In der zweiten Gruppe wird das Anschreiben auf Transparentpapier DIN A 5 gedruckt und in eine Panoramakarte im entsprechenden Format eingelegt. Der Versand von Karte und Fragebogen erfolgt in einem weißen Umschlag mit ansprechendem Farbdruck der Empfänger und Absenderanschrift. Die dritte Gruppe erhält ebenfalls eine Postsendung mit Anschreiben auf Transparentpapier und Panoramakarte sowie den Fragebogen. Der transparente Briefumschlag dieser Postsendung wird per Hand beschriftet und mit einer Briefmarke frankiert. Die Anschreiben in Gruppe 2 und 3 werden persönlich unterschrieben. Der Text der Anschreiben ist in allen Gruppen identisch. Ebenfalls allen Postsendungen wird ein frankierter Umschlag für die Rücksendung des Fragebogens beigelegt. Ergebnisse: Die Studie ist bislang nicht abgeschlossen. Bis 15.06.2010 werden zwischen 650 und 850 Erinnerungsanschreiben, per Zufall auf die drei Gruppen verteilt, verschickt. Die Ergebnisse des experimentellen Designs werden präsentiert.