Gesundheitswesen 2010; 72 - V257
DOI: 10.1055/s-0030-1266459

Validierung einer Fragebogenerhebung über den Wissensstand zum Schütteltrauma

P Nitzschke 1, C Dammann 2, A Debertin 3, M Brinkhaus 4, S Kramer 5, U Walter 6, D Bartels 7
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie, Hannover
  • 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie, Hannover
  • 3Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Rechtsmedizin, Hannover
  • 4Medizinische Hochschule Hannover, Perinatale Neuroepidemiologie, Klinik für pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie, Hannover
  • 5Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Hannover
  • 6Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Hannover
  • 7Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung und Boehringer Ingelheim GmbH, Ingelheim

Einleitung: Das Shaken Baby Syndrom-Projekt führte im Frühjahr 2008 eine Aufklärungskampagne zum Schütteltrauma in Hannover durch (1). Mit einer Fragebogenerhebung in Frauen- und Kinderarztpraxen vor der Aufklärungskampagne wurde der Wissensstand zum Schütteltrauma ermittelt. Die Datenvalidierung ist essentiell für nachfolgende epidemiologische Analysen. Material und Methoden: Zur Überprüfung der Datenqualität wurden 25% der eingegebenen Fragebögen auf Eingabefehler kontrolliert. Daneben beinhalteten Methoden zur internen Validierung: Überprüfung von a priori als gültig definierten Wertebereichen, Kreuzvalidierungen und Kontrolle fehlender Werte. Zur externen Datenvalidierung dienten Daten des statistischen Bundesamtes (Mikrozensus 2005 (2)). Ergebnisse: 1380 der 1620 ausgegebenen Fragebögen wurden zurückgesandt (gesamt 85%; davon 52% aus pädiatrischen, 48% aus gynäkologischen Praxen). Eine Non-Responder-Analyse war aufgrund fehlender Rückmeldungen der Praxen nicht möglich. Das Nettoeinkommen hatte den höchsten Anteil fehlender Werte (20%). Kreuzvalidierungen waren u.a. für die Variablen Geschlecht, Kinderzahl und ob es das erste erwartete Kind ist möglich. Die Kinderzahl der Befragten hatte nach Korrektur der Eingabefehler (1%) den höchsten Anteil implausibler Werte (5%). Für die externe Datenvalidierung wurden z.B. das Nettoeinkommen und die Kinderzahl/Haushalt mit den Angaben des Mikrozensus 2005 (2) verglichen: 15,0% Familien mit <1300 Euro, 9,0% mit >4500 Euro im Mikrozensus vs. 17,5% Haushalte mit <1250 Euro und 8,2% mit >4000 Euro in unserer Studienpopulation; 1,61 Kinder/Haushalt im Mikrozensus vs. 1,63 Kinder in unserer Studienpopulation. Diskussion: Die Rücklaufrate war mit 85% hoch. Ein Grund neben dem intensiven Monitoring könnte der geleistete geringfügige monetäre Ausgleich für die Praxen sein. Durch Kreuzvalidierungen konnten Implausibilitäten der Befragten beim Ausfüllen der Fragebögen aufgedeckt und die interne Validität der Daten erhöht werden. Dank der geschichteten Stichprobenziehung der Praxen wurde auch eine gute externe Validität erreicht. Literatur: [1] Shaken Baby Syndrom-Projekt http://www.schuetteln-ist-lebensgefaehrlich.de [2] Duschek KJ, Weinmann J, Böhm K, Laue E, Brückner G. Leben in Deutschland. Haushalte, Familien und Gesundheit. Ergebnisse des Mikrozensus 2005. Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2006