Gesundheitswesen 2010; 72 - V184
DOI: 10.1055/s-0030-1266365

Response der CARLA-Follow-up Untersuchung (2007–2010)

D Tiller 1, A Kluttig 1, B Schumann 2, K Werdan 3, J Haerting 1, K Greiser 4
  • 1Institute of Medical Epidemiology, Biostatistics and Informatics, Martin-Luther-University Halle-Wittenberg, Halle (Saale)
  • 2Federal Institute for Occupational Safety and Health, Berlin
  • 3Department of Medicine III, Martin-Luther-University Halle-Wittenberg, Halle (Saale)
  • 4Division of Cancer Epidemiology, German Cancer Research Centre, Heidelberg

Hintergrund: Die Bereitschaft zur Teilnahme an bevölkerungsbezogenen epidemiologischen Studien ist von großer Bedeutung für deren externe Validität. Das Ziel dieser Arbeit ist, die Response des ersten Follow-up der CARLA-Untersuchung bzw. durchgeführte Rekrutierungsstrategien zu beschreiben und mögliche Determinanten für die Teilnahmebereitschaft zu identifizieren. Methodik: Ab März 2007 wurden alle Probanden der CARLA-Basisuntersuchung, bei denen die Melderegisterabfrage ergeben hatte, dass sie noch nicht verstorben waren, in mehreren Anschreibewellen zur CARLA-Follow-up-Untersuchung eingeladen. Bei allen Probanden, die nicht auf wiederholte Einladungsschreiben reagierten, wurde telefonisch und/oder über Hausbesuche eine Kontaktaufnahme angestrebt. Probanden, die sich aufgrund ihres Alters oder ihrer gesundheitlichen Situation nicht in der Lage sahen, das Rekrutierungszentrum aufzusuchen, wurde eine Hausuntersuchung angeboten. Nichtteilnehmer wurden darum gebeten, einen Kurzfragebogen auszufüllen. Auch hier wurden wieder mehrere Anschreiben versendet bzw. Hausbesuche durchgeführt. Ergebnisse: Die Probanden der CARLA-Basisuntersuchung (Response 64%) wurden in 16 Anschreibewellen zu je ˜100 Personen zur Folgeuntersuchung eingeladen. Von 69 Probanden lag vor Beginn der jeweiligen Einladewelle die Information vor, dass sie verstorben waren. Von den verbleibenden 1.710 eingeladenen Probanden konnten insgesamt 1.435 (84%) Probanden untersucht werden. Von diesen wurde bei 24 (2%) Probanden eine Hausuntersuchung durchgeführt. 122 (7,1%) der 1.710 eingeladenen Probanden verweigerten die Teilnahme an der Follow-up-Untersuchung (Frauen 10%, Männer 5%), 145 Probanden (8,4%, Frauen 8,1%, Männer 8,8%) konnten aus verschiedenen Gründen (verstorben nach Anschreiben, zu krank, verzogen) nicht teilnehmen (Ausschlüsse), 8 (0,5%) weitere Probanden wurden nicht erreicht. Nach Abzug der Ausschlüsse bzw. Verstorbenen ergibt sich somit eine Netto-Response der Follow-up-Untersuchung von 92%. Während 75% der Ausschlüsse an der Nonresponder-Befragung teilnahmen, waren es bei den Verweigerern lediglich 51%. Diskussion: Die Response der CARLA-Follow-up-Untersuchung ist mit 92% als hoch einzustufen. Jedoch ist ein hoher logistischer und organisatorischer Aufwand nötig, um eine entsprechende Teilnehmerquote zu erzielen.