Gesundheitswesen 2010; 72 - WS42
DOI: 10.1055/s-0030-1266363

Das Nationale Mortalitätsregister für Deutschland – Zwischenstand der AG Mortalitätsregister beim Rat für Sozial und Wirtschaftsdaten (eingeladener Vortrag)

U Mueller 1, S Luttmann 2
  • 1Institut für Medizinische Soziologie und Sozialmedizin, Marburg
  • 2Bremer Krebsregister, Bremen

Ein Nationales Mortalitätsregister ist ein unentbehrliches Instrument für die biomedizinische Forschung von klinischen Wirksamkeitsstudien bis hin zu bevölkerungsbezogenen epidemiologischen Studien über Risikofaktoren für Krankheiten oder Lebenserwartung; die Gesundheitssystemforschung einschließlich der wissenschaftlichen Politikberatung; die Qualitätskontrolle in der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Die angelsächsischen Länder und Skandinavien haben seit langem solche Register. Für die Krebsregister und Surveillance Einrichtungen ist ein Mortalitätsregister ebenso unverzichtbar wie für überregionale prospektive Kohortenstudien. Die Aber auch die Sozial- und Wirtschaftsforschung benötigt die Todesursachenstatistik, die die Lebenswege aller Bürger bilanziert und damit auch die Lebensqualität wie die Leistungsfähigkeit der Politik misst. Die Grundrechtslage einschließlich des Datenschutzes und der föderale Staatsaufbau, ebenso wie die administrative Kultur der amtlichen Statistik machen andererseits eine spezifische Lösung für unser Land erforderlich. Die Eckpunkte möglicher Lösungen und ein Überblick über die von einem Mortalitätsregister zu verlangenden Dienstleistungsangebote werden in diesem Workshop beschrieben und zur Diskussion gestellt.