Gesundheitswesen 2010; 72 - WS15
DOI: 10.1055/s-0030-1266218

Rückgang des Rauchens bei Jugendlichen: Gibt es soziale Unterschiede? Ergebnisse der Repräsentativerhebungen der BZgA

B Orth 1, J Töppich 1
  • 1Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Köln

Hintergrund: Bundesweite Repräsentativbefragungen zeigen einen Rückgang des Rauchens bei 12- bis 17-jährigen Jugendlichen von 27,5% im Jahr 2001 auf 15,4% im Jahr 2008. Diese positive Entwicklung findet bei weiblichen und männlichen Jugendlichen statt und ist auch ein Erfolg struktureller und intensiver, verhaltenspräventiver Maßnahmen. Zur Bewertung, Steuerung und Optimierung von Präventionsmaßnahmen muss darüber hinaus untersucht werden, ob die Veränderung des Rauchverhaltens Jugendlicher in den letzten Jahren durch soziale Unterschiede gekennzeichnet ist. Methoden: Es werden Daten aus regelmäßig wiederholten, repräsentativen Querschnittserhebungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Rauchen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen („Drogenaffinitätsstudie“ und Jugendstudie „Förderung des Nichtrauchens“) dargestellt. Anhand aller sechs Studien aus dem Zeitraum 2001 bis 2008 werden Trends des Rauchverhaltens getrennt nach Schulformen analysiert. Zusammenhänge mit anderen sozialen Indikatoren werden untersucht. Ergebnisse: Der Rückgang des Rauchens zeigt sich besonders deutlich bei Gymnasiastinnen und Gymnasiasten der Sekundarstufe I. Hier ist der Anteil der Raucherinnen und Raucher von 18,8% im Jahr 2001 auf 4,3% im Jahr 2008 zurückgegangen. Demgegenüber rauchen in Hauptschulen im Jahr 2001 21,2% und im Jahr 2008 noch 18,3% der Schülerinnen und Schüler. Schlussfolgerungen: Aus den Untersuchungsergebnissen ergeben sich Implikationen für die Prävention. Besonders für Haupt-, Real- oder Berufsschulen sind Maßnahmen der schulischen Tabakprävention wesentlich.