Rofo 2010; 182(1): 11
DOI: 10.1055/s-0029-1246252
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Neuroendokrine Tumoren - PET zur Detektion von Knochenmetastasen gut geeignet

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Publication Date:
18 January 2010 (online)

 

Knochenmetastasen sind bei neuroendokrinen Tumoren mit einer ungünstigen Prognose assoziiert und gelten als Kontraindikation für ausgedehnte chirurgische Resektionen. Putzer et al. prüften die diagnostische Effektivität der PET im Vergleich zur CT. J Nucl Med 2009; 50: 1214-1221

Mit der 68Ga-DOTA-Tyr3-Oktreotid-PET konnten Knochenmetastasen neuroendokriner Tumoren zuverlässig erkannt werden. Die Methode war der Computertomografie überlegen. Bei negativen Resultaten in der PET waren somatostatinrezeptor-positive Knochenmetastasen sicher ausgeschlossen.

Die Arbeitsgruppe der Universität Innsbruck untersuchte 22 Frauen und 29 Männer im Alter von 32 bis 87 Jahren mit der PET. Der klinische Verlauf und die konventionelle Knochenszintigrafie waren Referenzstandard. Der Ursprungsherd der Tumoren war unterschiedlich lokalisiert und fand sich am häufigsten in Pankreas und Lunge. In 10 Fällen war der Primarius nicht bekannt. 49 Patienten hatten Leber- und 33 Lymphknotenmetastasen. Die Inzidenz von Knochenmetastasen betrug 74,5 %. Die PET war bei 37 von 51 Patienten richtig positiv und zeigte somatostatinrezeptor-positive Knochenmetastasen. Richtig negative Resultate hatten 12 Patienten. Jeweils 1 Patient zeigte ein falsch positives oder falsch negatives Ergebnis. Daraus resultierten eine Sensitivität und Spezifität von 97 respektive 92 %. Die CT hatte demgegenüber eine Sensivität von 58 % und eine Spezifität von 100 %.

Nachteile der Szintigrafie waren die geringe Auflösung bei planarer Darstellung und die fehlende Möglichkeit, zwischen aktiven Metastasen und Reparaturprozessen zu unterscheiden. Klinische Parameter, wie Schmerzen oder Tumormarker, waren bei der Diagnostik von Knochenmetastasen nicht hilfreich und zeigten keine Korrelation zu den Ergebnissen der bildgebenden Verfahren.

Bei funktionell aktiven neuroendokrinen Tumoren lagen fast immer Knochenmetastasen vor. Lediglich 1 Patient mit aktivem Tumor wies keine ossäre Beteiligung auf.

Neuroendokriner Pankreastumor einer 53-jährigen Patientin. Die 111In-Somatostatinrezeptor-Szintigrafie zeigt Tumoren im Pankreaskorpus und -schwanz (Pfeil) sowie multiple Metastasen in der Leber (Bild: Kuwert T/Grünwald F/Haberkorn U et al. (Hrsg.). Nuklearmedizin. Thieme 2008).

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