Rofo 2009; 181(7): 623
DOI: 10.1055/s-0029-1233257
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Kardiale CT-Angiografie - Wie hoch ist die Strahlenbelastung?

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Publication Date:
12 August 2009 (online)

 

Die 64-Zeilen-CT-Angiografie (CCTA) gewinnt in der Diagnostik der koronaren Herzerkrankung sowie im Notfallmanagement instabiler Patienten zunehmend an Bedeutung. Welche Strahlenbelastung damit verbunden ist, untersuchte nun eine internationale Arbeitsgruppe. JAMA 2009; 301: 500–507

21 Universitätskliniken und 29 Krankenhäuser nahmen an der prospektiven Studie teil. Nach 1 Monat lagen Daten von 1 965 Patienten vor. Die Ärzte hatten durchschnittlich 35 Monate Erfahrung mit der CCTA. Hauptindikation war mit 85 % die Darstellung der Koronarien. 95 % der Patienten hatten einen Sinusrhythmus. Die Herzfrequenz betrug durchschnittlich 61/min (46 % nahmen ß-Blokker ein). Die durchschnittliche Strahlenbelastung wurde primär anhand des Dosis-Längen-Produkts (DLP) ermittelt und betrug 885 mGy x cm, was einer Exposition mit 12 mSv entspricht. Dabei waren die Belastungen an den Zentren sehr unterschiedlich. Geringe Werte von 331 mGy x cm, aber auch extrem hohe Befunde von 2 146 mGy x cm lagen vor (5–30 mSv). 77 % der Patienten hatten einen BMI zwischen 20 und 30. Daraus ergab sich ein durchschnittlicher Volumendosisindex (CTDIvol) von 50,4 mGy und ein DLP von 827 mGy x cm. Die Indikation für die CCTA hatte keinen Einfluss auf die Höhe der Strahlenbelastung. Steigendes Körpergewicht und Rhythmusstörungen waren unabhängige Faktoren für eine höhere Belastung. Eine Verlängerung der Aufnahmen um 1 cm war mit einem Anstieg des DLP um 5 % verbunden. Technisch bedeutsame Faktoren waren die EKG-Triggerung der Spule, deren Spannung und sequenzielles Scanning, wobei sich modifizierte Verfahren, z.B. mit einer Spulenspannung von 100 kV, nicht negativ auf die Bildqualität auswirkten. Die Erfahrung der Ärzte beeinflusste die Ergebnisse nur geringfügig. Pro 12 Monate längere Praxis reduzierte sich die Strahlenbelastung um 1 %. Sie war an den CCTA-Geräten nicht einheitlich und unterschied sich in Abhängigkeit vom Fabrikat.

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